Ende der 50er Jahre war der kenianische Paläoanthropologe Louis Leakey lange vor der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft überzeugt, dass Mensch und Primaten einen gemeinsamen Vorfahren haben, dessen Erforschung ein besseres Verständnis der menschlichen Evolution ermöglichen würde. Für die Feldforschung sicherte er sich die Mitarbeit von drei Frauen, deren ausgezeichnete Beobachtungsgabe er schätzte.
So begann die Britin Jane Goodall 1960 in Tansania, das Verhalten von Schimpansen zu untersuchen. Mit ihrer Arbeit revolutionierte sie die Verhaltensforschung und bewies die erstaunliche Intelligenz der nahen Verwandten des Menschen. Drei Jahrzehnte später trat die junge, frisch promovierte Primatologin Julia Badescu, eine Kanadierin rumänischer Herkunft, in Goodalls Fußstapfen: In Uganda erforschte sie, wie Schimpansen Schlafnester bauen und aggressives Verhalten regeln, wie die Weibchen Paarungs- und Fortpflanzungsstrategien ersinnen und welch wichtige Rolle Schimpansengroßmütter, -väter und -geschwister für die Gemeinschaft spielen.
In Ruanda widmete sich die Amerikanerin Dian Fossey der Erforschung und dem Schutz von Gorillas. Ihr Buch „Gorillas im Nebel“ wurde 1988 zu einem erfolgreichen Kinofilm adaptiert.
1985 bezahlte sie ihren Kampf gegen Wilderer, die den größten lebenden Primaten nachstellten, mit dem Leben. Heute erforscht die junge ruandische Biologin Nadia Niyonizeye die Nachfahren jener Gorillas, die Dian Fossey einst in ihrer Gruppe akzeptierten.