Da thront er, in Stein gehauen und sechseinhalb Meter hoch: Kaiser Friedrich I. Er war es, der im 12. Jahrhundert erstmals die Zentralgewalt in Deutschland einführte. Über ihm, hoch zu Pferde, sitzt Kaiser Wilhelm I., der Preußenkönig, der 1871 das zweite deutsche Kaiserreich begründete: Das Sandsteindenkmal auf dem Kyffhäuser, dem mit 60 Quadratkilometer kleinsten deutschen Mittelgebirge, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Es sind natürlich keine touristischen Motive, die die beiden Hallenser Kommissare zum Kyffhäuser führen. Das Denkmal ist der Tatort eines Verbrechens. Im Schoß des Kaisers Barbarossa liegt eine männliche Leiche. Schnell lässt sich die Identität des Toten feststellen. Prof. Welfen, Dekan der medizinischen Fakultät von Halle, wurde die Kehle durchgeschnitten. Obwohl Papiere, Geld und Autoschlüssel gestohlen wurden, glauben die Kommissare keine Sekunde, dass sie es mit einem Raubmord zu tun haben, denn nichts lässt auf einen Kampf schließen und zu ungewöhnlich ist der Fundort. Welfen war in der Uni nicht unumstritten, also beginnen die Kommissare ihre Ermittlungen im Arbeitsumfeld des Professors. Und wie es scheint, lebte Welfen ein Parallelleben - und nicht nur in Bezug auf seine Geliebte -, denn der honorable Professor betrieb nebenher eines der ältesten Gewerbe: Grabräuberei. Wurde Welfen von einem Konkurrenten getötet? In welchem Zusammenhang steht der Sohn mit dem Tod seines Vaters? Warum hat er einen Mann beauftragt, der den Professor beschatten soll? Es ist ein Puzzlespiel, in welches sich die Kommissare hineinarbeiten müssen.