Der Falklandkrieg von 1982 eint das von wirtschaftlichen Umwälzungen zerrüttete Großbritannien in einer Welle des Nationalismus. Musiker rebellieren wirkungslos. Die Mauer fällt, der Kalte Krieg ist vorbei. Die Loveparade feiert ein letztes Friedensfest – rund um den Kosovo-Krieg erlahmt die deutsche Friedensbewegung. Und nach 9/11 hält der „War on Terror“ die Welt in Atem … „Peace ‚n‘ Pop“ zeichnet die popkulturellen Reaktionen in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt voller Kriege nach. Skeptisch gegenüber der Politik und dem Wirtschaftssystem setzen Künstler ganz konkret Akzente der Verständigung. Sie lassen das Plakative vergangener Zeiten weit hinter sich und können doch von „Love, Peace and Happiness“ nicht lassen. Musiker wie The Avener und Bands wie La Canaille setzen einer Welt voller Konflikte die Utopie einer Verständigung mittels der Musik entgegen – jenseits von Nation, Religion und Ethnie. New Model Army und Shantel hingegen eint der tief sitzende Skeptizismus gegen vorgefertigte Antworten. Y’akoto sucht in ihren Songs nach Bildern, die ein Leben zwischen westafrikanischen und deutschen Lebenswelten mittels Musik zum Ausdruck bringen. Wenn Kriege hilfesuchende Menschen direkt an die Ufer Europas spülen, ziehen viele Künstler wieder an einem Strang und fragen, was der Umgang mit dem Flüchtlingssterben im Mittelmeer über uns alle aussagt. Plötzlich wandern wieder plakative Slogans auf die T-Shirts … und das Berliner Hip-Hop-Duo Zugezogen Maskulin verarbeitet eine als zynisch wahrgenommene Politik im Ausruf „Endlich wieder Krieg!“ (Text: arte)