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All Seasons

Season 2

  • S02E02 Rom - Die Piazza Venezia

    • June 18, 2004
    • SWR

    Die Piazza Venezia in Rom - das Kapitol auf der einen Seite, die Gassen der Altstadt auf der anderen - ist ein malerischer und ein geschichtsträchtiger Ort. Doch nicht nur historische Ereignisse prägen den Platz, sondern auch die Geschichten der Menschen die rundum leben. Zum Beispiel die Familie Giovagnoli: Sie hat hier seit 103 Jahren ihre Trattoria. Der heutige Besitzer Carlo Giovagnoli ist 1928 an diesem Platz geboren. Oder Fausto Berberini, der Handwerker, für ihn ist sein Viertel ein Dorf, "... aber ein paar Schritte weiter ist die Hölle los: Demonstrationen, Streiks, Staus - ein Chaos." Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hatte Mussolini die Macht in Italien an sich gerissen. Er ließ Teile der historischen Gassen um die Piazza, in denen meist Juden wohnten, abreißen. Die Bewohner wurden nach Auschwitz deportiert. Mussolini machte den Platz zur "Kanzel" für seine Diktatur und träumte von der Herrschaft über das Mittelmeer. Menschenmassen bejubelten ihn. Am 4. Juni 1944 war der Traum vorbei. Wieder strömten Menschen auf den Platz, diesmal, um ihre Befreier zu feiern. Die Piazza Venezia wurde Schauplatz des neuen politischen Lebens. Ein positiver Höhepunkt der neueren Geschichte war die "Grundsteinlegung" für die heutige Europäische Union. Am 25. März 1957 wurden, im Rathaus oberhalb der Piazza, die "Römischen Verträge" zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft unterzeichnet. Und natürlich wurde 2001 hier die Einführung des Euro gefeiert. Viele Italiener sehen den Platz als den Ort, der für die Kontinuität Europas steht.

Season 2002

  • S2002E06 Deutschland: Der Obersalzberg

    • June 20, 2002
    • SWR

    Im Berchtesgadener Land ließ sich Adolf Hitler seinen "Berghof" erbauen, auf den er sich zurückzog und den Privatmann spielte. Dem Führer folgten zunächst seine engsten Vertrauten Martin Bormann, Hermann Göring und Albert Speer auf den Berg, um in seiner nächsten Umgebung ebenfalls eine Zweitresidenz zu errichten. Und dann strömten Scharen von treuen Hitleranhängern hinauf, in der Hoffnung, einen Blick auf den "Führer" zu erhaschen. Bis dem Führer schließlich die Anhänger zu viel wurden und er den Berg für jeglichen Publikumsverkehr sperren ließ. Die alteingesessenen Einwohner wurden zwangsenteignet und bis 1945 blieb der Berg dann "Führersperrgebiet". Gleichzeitig wurden der Obersalzberg und Berchtesgaden zum zweiten Regierungssitz ausgebaut. Und schließlich wurde der Berg zu einem einzigen Bunker ausgebaut. Grund für die Alliierten, hier die sagenhafte "Alpenfestung" zu vermuten. Die US-Armee, die den Obersalzberg 1945 eroberte, machte daraus ein Erholungszentrum für die in Europa stationierten Truppen.