Sein Abschied vom Kanzleramt wird das Ende einer politischen Karriere. Wer war Olaf Scholz, der neunte Kanzler der Bundesrepublik? „Scholzomat“ oder Visionär? Erzählt wird von einem Politiker-Leben zwischen Pandemie, Desinformation, Cum-Ex-Affäre, Krieg in Europa und schwindendem Vertrauen in die Demokratie. Erzählt wird von einem langen Weg vom Juso-Rebellen zum Kanzler der „Zeitenwende“.
2011 führt Olaf Scholz die SPD in Hamburg mit einer absoluten Mehrheit zurück an die Macht. Der "Scholzomat" – ein "König der Herzen"? Zumindest ist er ein Hanseat durch und durch: aufgewachsen in Hamburg, Zivildienst, Jurastudium. Als Erster Bürgermeister verfolgt er einen pragmatischen Kurs. Die Elbphilharmonie, das Milliardengrab seiner Vorgänger, wird unter seiner Führung eröffnet. Doch die Cum-Ex-Affäre und der G20-Gipfel 2017 hinterlassen Schatten auf seiner Bilanz. 2018 wechselt Scholz nach Berlin, wird Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Kaum jemand glaubt, dass ausgerechnet er die SPD zurück zum Wahlsieg führen kann …
Die Bundestagswahl 2021 wird zu Olaf Scholz‘ größtem Triumph. Ende 2021 wählt der Bundestag ihn zum Kanzler. Keine drei Monate später überfällt Russland die Ukraine, und die Krise holt die selbsternannte "Fortschrittskoalition" ein. Scholz reagiert sofort, konstatiert eine "Zeitenwende": Milliarden für Verteidigung und Wirtschaft sollen her. Doch die Differenzen zwischen den Koalitionären treten immer deutlicher zutage. "Abwarten" greift in der Dauerkrise nicht mehr. Viele kritisieren den Kanzler als Zögerer und Zauderer. Olaf Scholz scheint gelassen – bis zu dem Abend, an dem er durch die Entlassung seines Finanzministers die Ampel-Koalition platzen lässt. Es folgt ein kurzer, heftiger Wahlkampf, an dessen Ende Scholz, der Überraschungssieger von 2021, abgewählt wird und die SPD das schlechteste Bundestagswahlergebnis aller Zeiten einfährt.