Im Laufe der Geschichte war Beirut immer wieder Schauplatz blutiger Kampfhandlungen, hielt der immer wiederkehrenden Gewalt jedoch mit nimmermüdem Lebenswillen stand. Heute ist die Stadt gefangen zwischen schwieriger Erinnerungsarbeit und kollektiver Amnesie. Die einen versuchen, die leidvolle Vergangenheit der libanesischen Hauptstadt zu vergessen und nach vorne zu blicken, die anderen möchten die Erinnerung an schwierige Zeiten bewahren, damit sich die Geschichte nicht wiederholt und der Frieden auch in Zukunft stabil bleibt. Der Rundgang zu den Zeugnissen der Auseinandersetzungen führt zunächst auf den in der Innenstadt gelegenen Märtyrerplatz, der nach seiner völligen Zerstörung vollständig wieder aufgebaut wurde. Ein von Scharfschützen zertrümmertes Haus an der ehemaligen Grenzlinie zwischen den christlichen und muslimischen Stadtvierteln beherbergt heute ein Kriegsmuseum. Das prunkvolle Nationalmuseum der Antike blieb während des Bürgerkrieges dank eines einzigen Mannes von der Verwüstung verschont, und im legendären Hotel Palmyra in Baalbek zeugen alte Kunstwerke und originales Mobiliar von längst vergangenen Ruhmeszeiten.