Im ersten Jahrhundert nach Christus wurde mitten in Rom das größte Amphitheater aller Zeiten errichtet. Kaiser Vespasian, der mit dem Kolosseum seine neu begründete Dynastie legitimieren und das Volk Roms mit Brot und Spielen für sich gewinnen wollte, stellte dafür unbegrenzte Mittel zur Verfügung. Für die Demonstration der kaiserlichen Autorität bot das Bauwerk eine fantastische Kulisse: Zahlreiche Statuen, Säulen und Fresken an der Außenfassade und im Innenraum rühmten das Römische Reich als Nachfolger des antiken Griechenlands und als unbezwingbare Großmacht. Durch seine ovale Form bot das Kolosseum nach heutigen Berechnungen etwa 50.000 Zuschauern Platz. Die von der römischen Verwaltung für das Volk veranstalteten Spiele und Theateraufführungen wurden im Beisein des Kaisers abgehalten und hatten auch eine wichtige politische Funktion. Archäologische Ausgrabungen zeigen, mit welchem Einfallsreichtum alles daran gesetzt wurde, um den Erfolg dieses PR-Instruments der kaiserlichen Macht sicherzustellen. Archäologische Funde an mehreren Grabungsorten zeugen vom kulturellen und wirtschaftlichen Stellenwert der Spiele im Alten Rom. So verdeutlicht die Untersuchung der Gebeine von Gladiatoren, dass Technik und Strategie bei der Gladiatur ebenso wichtig waren wie heute beim Fußball. Die afrikanischen Mosaike wiederum veranschaulichen die Bedeutung des Raubtierhandels für die Versorgung der Arenen. Im gesamten Reich entstanden Dutzende Amphitheater, die ab dem späten fünften Jahrhundert im Zuge des Untergangs des Römischen Reiches ebenso wie das Kolosseum allmählich verfielen. (Text: arte)
The Colosseum is a monument to Roman imperial power and cruelty. Its graceful lines and harmonious proportions concealed a highly efficient design and advanced construction methods that made hundreds of arches out of 100,000 tons of stone. In its elliptical arena, tens of thousands of gladiators, slaves, prisoners and wild animals met their deaths. Ancient texts report lions and elephants emerging from beneath the floor, as if by magic, to ravage gladiators and people condemned to death. Then, just as quickly, the Colosseum could be flooded with so much water that ships could engage in sea battles. Could these legends be true? Now, with access to one of the world's most protected world heritage sites, archaeologists and engineers team up to re-create ancient Roman techniques to build a 25-foot lifting machine and trap-door system capable of releasing a wolf into the Colosseum's arena for the first time in 1,500 years.
Au premier siècle après J.-C., l'édification du Colisée (achevé en 80) a ouvert une nouvelle dimension dans la vie d'une cité moderne. Plus impressionnant édifice jamais construit par les bâtisseurs de l'Antiquité, le Colisée symbolise la gloire de l'Empire romain tout en réussissant la synthèse des savoirs architecturaux les plus avancés de l'époque. C'est l'empereur Vespasien qui initie le projet de l'amphithéâtre. Ses visées sont politiques : rien n'est trop beau pour courtiser son peuple, impressionner ses adversaires locaux et décourager les ennemis d'un Empire qui succède à la Grèce comme superpuissance occidentale. Il faut moins de dix ans pour concevoir ce monstre ovale de 138 mètres de long et 50 de haut, un record de rapidité pour l'époque.