Ab Juni 1991 berichtete ORF-Balkanspezialist Friedrich Orter über den Jugoslawienkrieg und den Zerfall des Tito-Staates. 2011, zwanzig Jahre später, dokumentiert er die Realität der Gegenwart und analysiert die Zukunftschancen der Menschen in den Nachfolgestaaten. Orter reiste durch Kroatien, Slowenien, Bosnien und Serbien, besuchte ehemalige Kriegsschauplätze, traf Täter und Opfer, Vertriebene und Vertreiber. Orters Roadmovie zieht nicht nur Bilanz über den Stand der Vergangenheitsbewältigung, sondern ist auch ein politisches Psychogramm des Nationalismus. Vernebelt er nach wie vor die Gehirne und wartet auf Revanche? Macht er im kollektiven Nationalbewusstsein aus Kriegsverbrechern noch immer Helden und Patrioten? Orters Eindruck nach den Dreharbeiten: „Es herrscht Waffenruhe, aber noch kein Frieden in den Köpfen.“ (Text: ORF)