Man stelle sich vor, die eigene, gerade dreizehn Jahre alt gewordene Tochter verschwindet spurlos, weder Radio, Fernsehen, Zeitungen noch Internet existieren als Suchhilfen. Die Polizei gibt keine Auskunft und droht den Suchenden mit Deportation. So könnte man die Deportationsmethoden des NS-Regimes während des Russlandfeldzuges zusammenfassen. Schwer traumatisiert und entwurzelt landeten Hunderttausende sowjetische Jugendliche als Zwangsarbeiter in einer völlig fremden Umgebung. Hier wurde eine ganze Generation um Lebensperspektiven und Zukunftschancen gebracht. Ab 1941 war auf dem Gebiet des heutigen Österreich jede dritte Arbeitskraft eine Zwangsarbeiter bzw. ein Zwangsarbeiter.