Es war der größte Bibliotheksbrand der deutschen Nachkriegsgeschichte: Am 2. September 2004 verbrannten in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 50.000 wertvolle Schätze. Die Bücherverluste sind bis heute spürbar, aber auch die Spendenbereitschaft aus der ganzen Welt. Es geschah zum fatalsten Zeitpunkt. Alle Verantwortlichen hatten seit Jahren gewarnt: Das klassische Erbe war bedroht, viele Depots desolat, der Brandschutz lächerlich. Dass es trotz aller Warnungen zum Brand kam, erfüllt manche noch immer mit Wut. In Weimar wissen noch viele, was sie in der Brandnacht gefühlt und getan haben. Noch während des Brandes retteten Weimarer Bürger mit einer Menschenkette tausende Bücher aus dem brennenden Haus.