Nur Augenblicke nachdem der Essener Bauunternehmer Rudi Kampschulte in den Wagen seines Bruders gestiegen ist, explodiert ein ferngezündeter Amateur-Sprengsatz unter dem Auto und tötet den Fahrer. Lutters Ermittlungen konzentrieren sich zunächst auf Kampschultes Umfeld, die Witwe Angela und den ebenfalls in der Familienvilla wohnenden Bruder des Toten, Peter Kampschulte. Der behauptet, der Anschlag habe eigentlich ihm gegolten und versucht, Lutters Aufmerksamkeit auf einen unzufriedenen Hauseigentümer namens Ernst Fichte zu lenken. Mit Kampschultes Firma liegt Fichte in einem erbitterten Rechtsstreit um ein Haus, das einem neuen Gewerbepark weichen soll. Lutter geht der Sache nach, kommt aber zu einem ganz anderen Schluss: Dass Peter Kampschulte ein ziemlich skrupelloser Geschäftemacher ist, der seinen Bruder Rudi offenkundig nur als Marionette gebraucht hatte, um sein eigenes Baugeschäft nach einem Jahre zurückliegenden Bankrott unter neuer Flagge weiterzuführen. Verdächtig scheint Lutter und Engels nicht zuletzt das enge Verhältnis zwischen Peter Kampschulte und seiner nun verwitweten Schwägerin Angela. Ganz unverdächtig benimmt sich aber auch der besagte Ernst Fichte nicht, der mit seinen drei Kindern im Erdgeschoss seines mitten in der von Fichte geräumten Eigenheimsiedlung gelegenen Hauses haust. Feuchtigkeit und Schimmel haben das Obergeschoss unbewohnbar gemacht, Gas und Wasser funktionieren nicht. Fichtes Unbeirrbarkeit macht Lutter Eindruck, aber schon bald wird klar, dass dieser Mann nach demselben Prinzip seine Kinder erzieht. Sie haben unter der Verbitterung ihres Vaters sehr zu leiden – der kleine Tim ebenso wie die verschlossene 17-jährige Evelyn und ihr sportlicher Bruder Felix, 16, wie sein Vater ein hitziges Gemüt. Lutter weiß, das Geheimnis in den beiden Familien Kampschulte und Fichte wird ihn zum Mörder von Rudi Kampschulte führen. – Doch gerade, als er sich am Ziel wähnt, spitzen sich die Ereignisse noch einmal dramatis