Hebamme Martha Beck verschwindet kurz nach einer Geburt in einem Geburtshaus und lässt das hilflose Baby alleine im Untersuchungsraum zurück, ohne die Mutter zu benachrichtigen. Der Vater des Neugeborenen gibt Martha die Schuld daran, dass sich die Kindsmutter zuvor von ihm getrennt hat. Grund genug, der Hebamme etwas anzutun? Oder war sie dem wachsenden Arbeitsstress mit immer mehr Geburten und weniger Ruhezeit nicht länger gewachsen? Azra Höfler, die Leiterin des Geburtshauses, beschreibt die Freuden des Hebammenberufs zwischen Elternwerden und Babyglück, aber auch die Schattenseiten. Martha muss jederzeit erreichbar sein und dies für immer mehr schwangere Frauen gleichzeitig. Durch Versicherungszahlungen lastet zusätzlich eine große finanzielle Last auf der Hebamme. Martha habe sich in einer deutlichen Überforderungssituation befunden und war scheinbar dadurch verantwortlich für eine Totgeburt – eine Schuld, die die Hebamme nach und nach aufzufressen schien. Als die Ermittler ihrem Geheimnis nahe kommen, ist die Hebamme aber schon dabei, reinen Tisch zu machen – mit für sie potenziell tödlichen Folgen.