„Marineblau gegen Himmelblau“ – Oxford gegen Cambridge. Die beiden Universitätsachter rudern im ältesten Sportwettkampf der Welt auf einer knapp 7 km langen Strecke um die Wette. 2004 wird der 150. Jahrestag des Bootsrennens begangen. Seit 1829 steht dieses Duell unter dem Zeichen des typisch englischen Sportsgeistes. Doch der Gentlemansport, bei dem die feine Gesellschaft unter sich blieb, wurde bald so populär, dass er die Klassenschranken durchbrach.
Das 149. Rennen im Jahr 2003 war sicherlich das bisher schönste und spannendste überhaupt. Nach einem erbitterten Kampf trennte die beiden Mannschaften am Ende nur noch ein Abstand von 30 Metern. Bei diesem Rennen rivalisierten sogar Brüder zweier Familien miteinander, der Smith’ und der Livingstons: Sie waren auf beide gegnerische Boote verteilt. Im Gründungsjahr wohnten 20.000 Zuschauer dem Rennen bei. Ab 1927 machte die BBC dank der Radioübertragung ein nationales Ereignis daraus, und 1938 übertrug das gerade erst entstandene Fernsehen das Ereignis erstmals live. Heute ist die Regatta das Event des Jahres: ein Volksfest an der Themse, das Hunderttausende Zuschauer vor Ort und Millionen Fernsehzuschauer weltweit anlockt.
Die Geschichte des Bootsrennens ist reich an sonderbaren und amüsanten Anekdoten, die dem Wettkampf jedoch nichts von seiner Ernsthaftigkeit nehmen: Von den zwölf britischen Ruderern, die bei den Olympischen Spielen von Sydney Goldmedaillen gewannen, hatten sechs an der berühmten „Boat Race“ teilgenommen