Ihr Tod kam nicht unerwartet, ihre Familie, ihre Freunde und ihre Fans waren dennoch geschockt. Die letzten fünf Jahre hatten sie miterlebt, wie sich Amy Winehouse immer tiefer in einen zerstörerischen Kreislauf von Drogen und Alkohol verlor und hatten ihr doch nicht helfen können. Sie wurde nur 27 Jahre alt. Amy Winehouse war in vielerlei Hinsicht, genau wie andere jung verstorbene Musiker, gefangen zwischen Rausch und Genie. Drogen und Alkohol sollten ihr anfangs helfen, die Angst vor großen Auftritten zu nehmen, trieben sie aber immer tiefer in die Abhängigkeit. Das Leben von Amy Winehouse war nicht immer chaotisch. Geboren am 14. September 1983, wächst sie in einer mittelständischen jüdischen Familie im Norden Londons auf. Amy liebt nichts mehr als das Singen – ihr Vater, selbst ein Musiknarr, bringt ihr die Songs von Frank Sinatra, Tony Bennett und Ella Fitzgerald bei. Doch 1992 trennen sich ihre Eltern. Für die neunjährige Amy bricht eine Welt zusammen. Sie reagiert mit Widerstand und Trotz, besucht mehrere Schulen, hält es aber nirgendwo lange aus. Mit 16 schmeißt sie alles hin – ohne Abschluss. Einzig am Singen hält sie fest – bei Schulaufführungen, in ihrer eigenen HipHop-Band oder dem nationalen Jazzorchester – und wird von dem Musikmanager Nick Godwyn entdeckt. Ihr erstes Album, "Frank", erscheint 2003; Fans und Kritiker trauen ihren Ohren nicht. Wer ist dieses Mädchen, das da voller Inbrunst von ihren persönlichen Problemen singt? Das Album macht Amy über Nacht zum Star. Ende 2004 lernt sie auf einer ihrer Kneipentouren die Liebe ihres Lebens kennen: Blake Fielder-Civil wird die wichtigste Person in Amys Leben und verführt sie zu Alkoholexzessen. Als Blake sie nach einem Jahr verlässt, ist sie am Boden zerstört. Amy flüchtet sich in die Arbeit, kehrt ins Studio zurück und produziert in wenigen Wochen ein Album, das Musikgeschichte schreibt: "Back To Black". Es erscheint im Herbst 2006 und wird ein Welterfolg. Mit Liedern wie