1. Mai 1971 – kurz vor Mitternacht. An einem Bahndamm in Bremen wird die Schuhverkäuferin Carmen Kampa ermordet. Fahrgäste eines haltenden Zuges beobachten den Überfall auf die 17-Jährige, aber niemand hilft ihr. Erst Tage später wird die Tote gefunden. Carmen Kampa ist vergewaltigt und erwürgt worden. Außerdem hat der Täter ihr ein Messer ins Herz gestoßen. Die Kriminalpolizei verfolgt mehr als tausend Spuren, darunter die Spur 59 mit starken Verdachtsmomenten gegen den Kellner Helmut H. Aber die Indizien reichen nicht für eine Anklage. Schließlich wird die Spurenakte zur Seite gestellt und vergessen. Zwei Jahre nach der Tat gerät zufällig der alkoholsüchtige Bauarbeiter Otto Becker ins Visier der Kripo. Die Indizien gegen ihn sind eher schwach, und der Verdächtige ist obendrein homosexuell. Trotzdem wird Becker vor Gericht gestellt und als Mörder verurteilt. Beckers Verteidiger legt erfolgreich Revision ein – wegen eines Verfahrensfehlers. Da erfährt er angeblich zufällig in einer Kneipe von der Spurenakte 59 und Helmut H. In einem neuen Prozess stellt sich heraus, dass der Kellner mindestens so tatverdächtig ist wie Otto Becker.