Zu Beginn unseres fünften Teils unserer Reise durch die Schweiz wird es dunkel. In den Gassen von Küssnacht am Rigi, in der sich auch die durch Wilhelm Tell bekannte Hohle Gasse befindet, wird jährlich am 5. Dezember das Klausjagen, ein urschweizer Brauch zelebriert. Mit einem Donnerschlag und dem Löschen sämtlicher Lichter beginnt das Treiben. Der Umzug von Geisslechlepfern, St. Nikolaius und Schmutzlis begleitet von Fackelträgern, etwa 180 Iffeleträgern, 900 Trychlern und 200 Hornbläsern zieht Tausende Schaulustige in seinen Bann. Das Tragen der auch heute noch mit Kerzen beleuchteten Iffelen ist ausschließlich Männern vorbehalten. Diese Kunstwerke sind bis zu 20 Kilogramm schwer und 2 Meter hoch. Der heilige St. Nikolaus, im Volksmund auch Samichlaus genannt, schreitet in Begleitung seiner Gehilfen, den schwarz angemalten Schmutzlis, und den Fackelträgern durch die Straßen. Gefolgt wird er von den Musikanten, die die eindrückliche Klausenmelodie auf ihren Instrumenten spielen. Ihr Klang geht langsam in das Klingen der Trycheln über, welches sich wie eine Walze in den Straßen ausbreitet. Vom Klausjagen in Küssnacht begeben wir uns nach Flüeli Ranft zur Wirkungsstätte des Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von Flüe, auch Bruder Klaus genannt. Er war Einsiedler und lebte abgeschottet in der Ranft. Dort beschäftigte er sich mit dem Leidensweg Christi und soll in den letzten 19 Jahren seines Lebens außer Wasser keine Nahrung zu sich genommen haben. Zu guter Letzt reisen wir an die Aare bei Solothurn. Dort durfte der Macher dieser Reihe an einer Fahrt zum 125-jährigen Jubiläum des Dampfbootes St. Urs teilnehmen. Die Fahrt führt durch Solothurn, vorbei an der Mündung der Emme in die Aare bis zur ehemaligen Zellulosefabrik in Attisholz, die in wenigen Jahren abgerissen werden soll. Schon im zweiten Teil der Reihe "Impressionen aus der Schweiz" waren wir auf der St. Urs zu Gast. Damals fuhren wir auf dem Bielersee und dem Nidau-Büren