Herbst 1995. Das Glück der Zweisamkeit lässt sich nicht erzwingen. Clarissa hat die Tinnitus-Töne in ihrem Ohr als Alarmzeichen verstanden. Sie weiß, dass das Singen und die Bühne weiterhin ihre Bestimmung sind, und hat neue Engagements angenommen. Als Hermann sie, nach wochenlangen Konzertreisen, am Mainzer Bahnhof abholt, wird seine Hoffnung auf eine Fortsetzung des gemeinsamen Idylls jäh zerstört. Clarissa kann nur wenige Stunden bleiben, denn schon wartet eine neue Tournee auf sie. Hermann, der einst so leidenschaftliche Musiker, müsste sie verstehen, aber blinde Eifersucht hindert ihn. Er sieht seine Liebste, die ihm allzu euphorisch erscheint und am Telefon mit ihrem Gesangspartner flirtet, schon in dessen Armen liegen. Er macht ihr eine heftige Szene und verkennt dabei ihren Stolz. Clarissa liebt Hermann, aber angesichts seiner Vorhaltungen verschließt sie sich gänzlich. Der Streit wird durch Hartmut unterbrochen, der gekommen ist, um den beiden Galina vorzustellen und ihr zu einem völllig absurden Gesangsstudium zu verhelfen. Da läuft Hermann kopflos aus dem Haus. Bergabrennend kommt er im Städtchen Oberwesel an, steigt in den nächstbesten Bus und betäubt sich mit Frustkäufen in einem Großmarkt. Bei seiner Rückkehr ist Clarissa abgereist. In seinem Brass hatte er seinen Schlüssel vergessen und tritt auf der Suche nach einem beim Haus deponierten Zweitschlüssel in die Marderfalle, die Gunnar vor Jahren im Gebüsch aufgestellt hatte. Hermanns Fuß wird schwer verletzt. Wochenlang verbringt er in einer Klinik und kehrt dann voll Melancholie ins Günderrode-Haus zurück. All das neue Lebenskonzept, das er hier mit Clarissa zur Zeit der Wende entworfen hatte, scheint zunichte. In seiner Verzweiflung hat er allerdings wieder zum Komponieren zurückgefunden. Bereits in der Klinik hatte er begonnen, eine Symfonie zu notieren und Gedichte der Caroline von Günderrode zu vertonen. In einem einzigen Schaffensrausch hat er sein Werk beendet, als
Name | Type | Role | |
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Edgar Reitz | Writer | ||
Thomas Brussig | Writer | ||
Edgar Reitz | Director |