Ab Ende des 11. Jahrhunderts zogen zahllose Heere aus dem christlichen Europa in den Nahen Osten und errichteten mitten im muslimischen Herrschaftsgebiet eigene Staaten. Dabei ging es den Eroberern aus dem Westen, den „Kreuzfahrern", vor allem um die „Befreiung" des Heiligen Landes. Nach anfänglichen Erfolgen kam jedoch der Niedergang. Mit dem siebten Kreuzzug Ende des 13. Jahrhunderts war das Palästina-Abenteuer vorbei, und die christlichen Ritter mussten sich wieder aus den muslimisch kontrollierten Gebieten zurückziehen. Der israelische Archäologe Dr. Ronnie Ellenblum glaubt, den Punkt in der Geschichte gefunden zu haben, an dem sich das Blatt wendete: Im August 1179 eroberten arabische Truppen rund 100 Kilometer nördlich von Jerusalem die noch nicht fertiggestellte Burg von Chastellet, die den Übergang über den Jordan sichern sollte und damit Damaskus, die Hauptstadt von Sultan Saladin, bedrohte. Saladins Sieg an dieser Baustelle leitete das Ende der Europäer im Palästina ein. Bei der Belagerung kamen Hunderte von Tempelrittern und Bauarbeitern ums Leben. Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts arbeiteten Dr. Ellenblum und sein Team an der Stelle, an der einst die „Burg an der Jakobsfurt" errichtet werden sollte. Die Wissenschaftler fanden Reste von Waffen und anderen Gebrauchsgegenständen, Münzen und jede Menge vergleichsweise gut erhaltene menschliche Knochen. Stück für Stück setzten sie die Funde zusammen, um so ein möglichst genaues Bild von der folgenschweren Schlacht zu bekommen, die vor über 800 Jahren mitten im Heiligen Land stattfand. Das sechs Tage dauernde Massaker besiegelte das Ende der christlichen Herrschaft im Orient und den Untergang der Tempelritter.
The Templars were considered the pope's private army, protecting Jerusalem for more than 50 years. But their legacy came to a sudden end casting them from the heights of wealth and power to the dark corners of history. Now, on the ruins of a 12th century castle near the border between what are now Israel and Syria, a team of archaeologists peel away centuries of sediment, uncovering signs of a six-day siege that could have led to the Templars' demise.