Der Film „Wildes Berlin“ begleitet die Tierwelt der Hauptstadt durch alle vier Jahreszeiten. Nach dem Silvesterfeuerwerk, wenn oft selbst die großen Berliner Seen von einer Eisfläche bedeckt sind, teilen sich Wasservögel aller Arten die wenigen eisfreien Stellen in der Spree oder im Landwehrkanal. Mit dem Tauwetter beginnt eine geschäftige Zeit. Biber reparieren ihre Burgen und müssen sich mit dem Berliner Fährbetrieb über die Vorfahrt einigen. Der Wanderfalke vom Roten Rathaus bezieht wieder sein Revier hoch über dem Alexanderplatz und eine Eichhörnchenmutter versorgt bereits emsig ihren Nachwuchs im vierten Stock eines Mietshauses in Schöneberg. Wenn die über 400.000 Bäume Berlins endlich wieder Laub tragen, wird die Stadt buchstäblich zum Großstadtdschungel. Überall finden Brutpaare zusammen. Ob in den Kanonenrohren, auf Fenstersimsen oder in Fahrradkörben, allerorten werden hungrige Küken versorgt. 300 Stockenten legen ihre Eier auf den Balkonen der Stadt und brüten in Blumenkästen. Die scheueren Berliner warten bis es Nacht wird. Waschbären im Tiergarten machen sich auf die Suche nach Nahrung und finden sie an manchmal nicht ganz ungefährlichen Orten. In einem Berliner Hinterhof macht ein Dachs die Treppenhäuser unsicher. Kaninchen, Nashornkäfer, Füchse – sie alle finden ihr Auskommen und ihre Nische in der Millionenstadt. Der Sommer ist die schönste Zeit in Berlin. Spatzen und Menschen bevölkern die Biergärten, die schrillen Rufe der Mauersegler erfüllen die Luft und Bienenvölker schwärmen aus. Solange sie sich von den Fangarmen der Gottesanbeterinnen fernhalten, ist die extrem hohe Pflanzenvielfalt der Stadt das Paradies für die fleißigen Insekten. Mit kürzeren Tagen und kühleren Nächten kündigt sich der Herbst an. Jungfüchse müssen nun schon bald ihrer eigenen Wege gehen, Igel suchen Winterquartiere, und auch Mäuse und Eichhörnchen bereiten sich auf den Winter vor. Das Laub verfärbt sich und taucht die Stadt in