Für den Netz-Philosophen David Weinberger ist das vermeintliche digitale Chaos die große Chance, alte Zöpfe unserer Vorstellungswelt zu entsorgen: das Entweder-Oder-Prinzip beispielsweise. “Wir sortieren Ideen nach dem Vorbild von Hardware”, sagt er, “diese Prinzipien sind absolut ungeeignet für die digitale Welt.” Sein Buch “Everything is Miscellaneous”, das demnächst auf Deutsch unter dem Titel “Das Ende der Schubladen” erscheint, stellt die These auf, dass wir alle lernen müssen, besser mit Chaos, Unordnung und Unschärfen umzugehen. Im Gespräch geht es außerdem um Auswirkungen, die das Internet auf den US-Präsidentschaftswahlkampf hat.