„Ich will, dass die Menschen das wissen. Einfach nur, weil er schwarze Haare hatte. Einfach nur, weil er ein Fremder war.“ Sibel und Hasan verloren 2016 beim Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum in München ihren Sohn, Arbnor verlor seine Schwester. Insgesamt neun Jugendliche wurden damals brutal ermordet. Seither liegt das Leben der Angehörigen in Scherben. Viele bewältigen nur mühsam ihren Alltag. Ruhig und doch voller Anteilnahme begleitet der Film sie in ihrem Kampf, die Tat von staatlicher Seite nicht mehr als politisch unmotivierten Amoklauf eines Einzelnen, sondern als rassistischen Anschlag des Mitglieds eines rechtsextremen Terrornetzwerks anzuerkennen und damit Folgetaten zu verhindern. Filmisch hervorragend erzählte, hochrelevante Zeitgeschichte. Ysabel Fantou
An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versucht ein Rechtsextremist in die Synagoge von Halle einzudringen, um ein Blutbad anzurichten. Als dies nicht gelingt, ermordet er zwei Menschen außerhalb der Synagoge. Einer davon ist Kevin. Während die Öffentlichkeit zuschaut, wie dem Täter der Prozess gemacht wird, kämpft sein Vater Karsten um einen Umgang mit seiner Trauer. Halt findet er in der Fanszene des Halleschen FC.
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rechtsterrorist neun Menschen in Hanau: Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtović, Ferhat Unvar, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov. Angehörige und Überlebende müssen bis heute um die vollständige Aufklärung des rassistischen Anschlags kämpfen.