Getreide weggefressen, Kartoffeln ausgehöhlt, Maispflanzen umgeschmissen, Kohlköpfe zur Hälfte weggenagt – Milliarden Mäuse leben in diesem Jahr gut von den Früchten, die unsere Bauern eigentlich ernten wollten. Auf jedem Quadratmeter mindestens ein Mäuseloch, komplette Felder sind durchlöchert und unterhöhlt. Die Landwirte leiden unter der schlimmsten Mäuseplage seit Jahrzehnten. Rund 15 Prozent ihrer Ernte büßen sie wegen der kleinen Nager ein. Dazu kommen hohe Ausfälle wegen der anhaltenden Dürre nun schon im dritten Jahr in Folge. Es geht an die Existenz. Bio-Bäuerin Kerstin Scharf-Goldammer aus Thüringen steht erschüttert vor ausgehöhlten Tomaten, Kohl und Sellerie: „Ich überlege, das Gemüse früher zu ernten, um es vor Mäusefraß zu schützen. So oder so mache ich Verluste.“ Bauer Andreas Kröckel hat den Stall voller Kühe – noch. Die Folgen der Missernten sind für seinen Betrieb dramatisch: „Uns fehlt das Futter für die Milchkühe, wir konnten wegen der Mäuse unsere Silos nur zur Häl