Die 90er-Jahre sind geprägt von einer Neuordnung der Welt nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion, mit den Vereinigten Staaten als einziger verbliebener Supermacht. Wesentliche geopolitische Entwicklungen: die deutsche Wiedervereinigung, der Zweite Golfkrieg und die Jugoslawienkriege. Die Grundlagen für bedeutende gesellschaftliche Umbrüche werden durch das Aufkommen von Mobiltelefonen und dem Internet gelegt. 1991 beginnen im sich auflösenden Vielvölkerstaat Jugoslawien kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen ethnischen und religiösen Gruppen. Am Ende versucht die NATO, den Konflikt zu befrieden – unter deutscher Beteiligung und ohne UN-Mandat. Auch innenpolitisch treiben die Deutschen viele Sorgen um. Die kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan und diverse neue Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent lassen die Zahl der Asylsuchenden ansteigen. Immer heftiger wird über ein verschärftes Asylrecht debattiert. Es kommt zu gewaltsamen Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte. 1993 wird die Asylgesetzgebung schließlich neu geregelt und verschärft. (Text: ZDF)