Am 31. Mai 1919 taucht im Berliner Landwehrkanal an einer Schleuse eine Tote auf. Aufgrund ihrer Handschuhe, eines Medaillons und einiger Kleiderfetzen identifiziert sie eine Freundin als Rosa Luxemburg, jene Journalistin und kommunistische Politikerin, die zweieinhalb Monate zuvor verhaftet und verschleppt worden war. Die Mörder hatten sie erschlagen, erschossen und ertränkt. Die Monarchisten sahen in ihr eine Vaterlandsverräterin, die Sozialdemokraten eine Anarchistin, den Spartakisten war sie nicht radikal genug. Eine Frau zwischen allen Stühlen, ein Leben lang.