Der birnenförmig-ergonomische Sacco-Sessel ist einzigartig. Er kam 1968 auf den Markt – zu einer Zeit also, als die ganze Gesellschaft mitsamt ihrer Lebens- und Verhaltensweisen von Grund auf infrage gestellt wurde. Kein Wunder, dass für Sacco neben der Pop-Art auch der revolutionäre und spielerische Geist dieser Epoche Pate stand.
Eine schwangere Frau, eine Birne, ein Sakko, eine Handtasche – woher kommt die Idee für den Sacco-Sessel? Die drei jungen italienischen Architekten Gatti, Paolini und Teodoro hatten vor allem ein Möbelstück im Sinn, das sich perfekt an jeden Körper anpassen und in jeder Sitzposition nutzbar sein sollte – ein Begleiter für jede Lebenslage also. Dieser Anspruch passt in den Zeitgeist der 70er Jahre, dem Jahrzehnt der Freiheit: So wie die Form des Sitzsacks flexibel bleibt, ist auch der Platz eines jeden in der Gesellschaft nicht mehr statisch und vorgegeben. Bei der Umsetzung orientieren sich die drei Designer an Naturphänomenen. Ähnlich wie frischer Schnee oder Wasser den Körper sanft umschließen, soll auch der Sacco-Sessel den menschlichen Konturen ergonomisch folgen – weich und ohne eine einzige Kante.
Diese neue Konzeption von Komfort lädt zu einem kreativen Umgang mit Sitzmöbeln ein. Sacco verbindet die strenge westliche Sitzkultur mit der asiatischen, die keine Stühle kennt, sondern auf Gemütlichkeit direkt auf dem Boden setzt. Außerdem sind die überdimensionalen, mit Polystyrolperlen gefüllten Kissen farbenfroh und leicht und machen einfach gute Laune. So wird jedes Wohnzimmer zur Spielwiese.