In einem Berliner Waldstück wird der fünfjährige Jakob tot aufgefunden. Fassungslos zeigt sein Vater, der Neurologe Dr. Hans-Jörg Christ, Kommissar Joe Hoffer und Dr. Robert Kolmaar die Stelle, an der er den Jungen entdeckt hat. Noch am Auffindort erleidet Dr. Hans-Jörg Christ einen geradezu gewalttätigen Nervenzusammenbruch und schwört dem Rache, der seinem Kind das angetan hat. Bereits vor einigen Jahren hat Hans-Jörg Christ seine Frau bei einem Autounfall verloren. Nun ist dies der zweite schwere Verlust. Ihm bleibt nur noch sein 13-jähriger Sohn Milan. Die Obduktion ergibt, dass mehrere Stiche in den Oberkörper zum Teil bis zu neun Zentimeter tief eingedrungen sind. Die Wundstruktur zeigt allerdings Auffälligkeiten, die die Gerichtsmediziner stutzig machen. Eine Hundertschaft der Polizei wird eingesetzt. Ergebnis: Ein Passant meldet sich, der den vor kurzem zugezogenen 60-jährigen Wim Dudler in der Nähe des Tatortes gesehen haben will. Wie ein Lauffeuer hat sich mittlerweile das Ereignis in der ruhigen, noblen und bis jetzt sicheren Gegend, in der auch Prof. Bondzio wohnt, herumgesprochen. Die Anteilnahme der engeren und weiteren Nachbarschaft ist groß: Eine der Folgen davon ist das Entstehen einer Bürgerwehr-Mentalität, die sich allmählich in eine bedrohliche Lynchstimmung hochschaukelt und zu der Formierung einer rachedurstigen Jugendgang um Milan Christ führt. Mehr als eine Missstimmung gibt es auch zwischen Judith Sommer und Robert Kolmaar. Judith, die frisch habilitiert ist, wird zu einem Kongress nach Sydney über "Forensische Entomologie" eingeladen, auf dem Robert Kolmaar eigentlich das Hauptreferat halten sollte. Nun ist er gar nicht eingeladen. Zudem demonstriert Judith Sommer auch sonst gewachsenes Selbstbewusstsein.