Es ist noch dunkel, die Vorortstraßen von Düsseldorf sind um diese Uhrzeit völlig verlassen. Ein einsamer Radfahrer bahnt sich seinen Weg im schwachen Licht der Fahrradlampe. Plötzlich rumpelt er über etwas, gerät aus dem Gleichgewicht und stürzt zu Boden. Er richtet sich fluchend wieder auf – dabei fällt der schmale Lichtkegel der Lampe auf den Gegenstand, der ihn zu Fall brachte: Ein menschlicher Arm. Am Rand der Straße liegt der leblose Körper eines jungen Mannes … Bald erhellt das flackernde Licht der Polizeiautos die Umgebung. Hauptkommissar Stolberg und seine Kollegen inspizieren den Tatort nach ersten Hinweisen und Indizien. Boris Pahlke wurde offensichtlich erstochen. Vor Ort finden sich jedoch keine Spuren eines Kampfes. Wahrscheinlich wurde die Leiche an dieser Stelle einfach abgelegt. Pahlke hatte trotz seiner jungen Jahre eine äußerst bewegte Vergangenheit. Mehrmals wurde er wegen Diebstahls und Gewaltdelikten verur-teilt, erst vor zehn Tagen wurde er aus einer zweijährigen Haft entlassen. Der erste Weg der Kommissare führt zunächst zu Pahlkes Bewährungshelfer Michael Büntig. Dessen Gesicht ist jedoch sichtlich gezeichnet durch eine handfeste Auseinandersetzung mit Pahlke am Abend zuvor. Büntig ist auf seinen Schützling besonders schlecht zu sprechen, trotzdem wehrt er sich vehement gegen jeden Verdacht, er könnte Boris ermordet haben. Er selbst traut Judith Führmann, der Freundin des Toten, eine derartige Tat sofort zu. Diese war bei mehreren Einbrüchen von Pahlke beteiligt, wurde aber in den letzten zwei Jahren nicht weiter auffällig. Ohne den negativen Einfluss ihres Freundes hat sie sich ein neues Leben aufgebaut. Judith arbeitet in einem kleinen Restaurant, das Dagmar Palmieri gehört. In ihr und deren stummer Tochter Chiara hat die junge Frau eine neue Familie gefunden. Pahlke war jedoch nach seiner Haftentlassung nicht bereit, Judith frei zu geben. Sie sollte ihn weiterhin bei seinen kriminellen Machenschaften unterst