Der erste Teil führt in den Osten Kolumbiens, der von zwei Flüssen beherrscht wird: vom Orinoco und dem Amazonas. Sie sind Giganten, jeder auf seine Art. Im Reich des Amazonas steht dichter Regenwald, während der Orinoco und seine Nebenflüsse durch ein weites Grasland mit Seen und Auwäldern fließt. Die Llanos genannten Ebenen erstrecken sich allein in Kolumbien über 380.000 Quadratkilometer. Das Grasland ist eine der größten Weideflächen der Erde, aber dennoch Wildnis. Millionen Rinder leben hier Seite an Seite mit einigen der größten Tiere der Llanos. Das Einzugsgebiet des Amazonas beginnt in Kolumbien am Fuß der Anden und reicht im Südosten bis ins Dreiländereck mit Brasilien und Peru.
Der heutige Teil der großen Kolumbien-Expedition führt in zwei Regionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zu Beginn geht es an die entlegene, kaum besiedelte Pazifikküste. Im Sommer bringen hier die Buckelwale ihre Kälber zur Welt und in den nahen Mangroven jagen Fische nach Krabben. Doch damit nicht genug. Vor der Küste Kolumbiens liegt die Felsinsel Malpelo. An ihren Steilhängen tauchte Kameramann Nuno Sá zwischen Millionen Schwarmfischen, Hammer- und Seidenhaien und filmte als erster den eleganten Hochzeitstanz der Muränen. Der anschließende Aufstieg in die Anden gleicht der Reise zu einem fremden Planeten. Aus der zentralen Kordillere ragen 5.000 Meter hohe Vulkane, die Los Nevados, die Schneeberge. Der aktivste und gefährlichste unter ihnen ist der Nevado del Ruiz.