Johannes Hirth und Jörg Schmid sind junge Bäcker aus Leidenschaft. Beide stammen aus Bäckerfamilien, schon die Urgroßväter haben das Handwerk ausgeübt. Zusammen sind sie die „Wildbakers“, die mit verrückten Aktionen aufmerksam machen wollen auf die jahrhundertealte Kunst der traditionellen Brotherstellung. Die hat es freilich immer schwerer, in Zeiten der Tiefkühl-Teiglinge und Backfabriken. Gemeinsam reisen Johannes Hirth und Jörg Schmid durch den Südwesten, besuchen Profi- und Hobbybäcker, junge Wilde und alte Meister, die sich mit „Laib und Seele“ der Kunst des guten Brotes verschrieben haben. Start ihrer heutigen Reise: Das Dorfbackhaus in Kälbertshausen im Neckar-Odenwald-Kreis. Bis in die 1960er Jahre war die Tradition solcher Dorfbackhäuser im Südwesten weit verbreitet. In Kälbertshausen wird sie heute noch gelebt: Einmal im Monat duftet das ganze Dorf nach frisch gebackenem Holzofenbrot. Davon haben auch die „Wildbakers“ Schmid und Hirth Wind bekommen – und statten der Hobbybäcker-Truppe rund um Ortsvorsteher Erhard Geörg und Ofenbauer Bruno Reutter einen Besuch ab. Doch die Backprofis haben nicht nur Tipps für die ortsansässigen Hobbybäcker parat – sie entwickeln vor Ort auch eine eigene Brotkreation, passend zur Region. In Speyer besuchen sie zwei Quereinsteiger: die „Brot-Puristen“ Sebastian Däuwel und Daniel Petruccelli, die sich vor einem guten Jahr mit einer eigenen Bäckerei selbständig gemacht haben. Ihr Sortiment ist übersichtlich, ihre Öffnungszeiten sind es auch. Warum das außergewöhnliche Konzept dennoch aufgeht und die Kunden oft schon eine halbe Stunde vor Verkaufsbeginn Schlange stehen, wird den Wildbakers klar, als sie das Roggenbrot der „Brot-Puristen“ probieren: Die Zutaten sind aufs Wesentliche reduziert, die handwerkliche Verarbeitung ist hervorragend. Auch der Heidelberger Bäckermeister Klaus Rothermel hat in seinem Leben die Weichen neu gestellt: Aus Liebe zum Brot hat er den elterliche