Als Bundespräsidenten sind seine Vorgänger Karl Renner und Theodor Körner stärker in Erinnerung geblieben. Dabei war Adolf Schärf nicht zuletzt der offizielle Gastgeber des Gipfeltreffens zwischen Kennedy und Chruschtschow 1961 in Wien, das Österreich nach vielen Jahren der Absenz wieder auf die Bühne der Weltpolitik zurückbrachte.
2014 starb die ehemalige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) mit 61 Jahren an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Die aus Oberösterreich stammende Politikerin stand als erste Frau an der Spitze des österreichischen Nationalratspräsidiums. Während ihrer Amtszeit setzte sie wichtige familienpolitische Gleichstellungsanliegen durch.
Streitbar, engagiert und konsequent - Johanna Dohnal wurde durch ihre entschlossene Politik zu einer Ikone der österreichischen Frauenbewegung. Die Dokumentation wirft einen umfassenden Blick auf die spannenden Lebensstationen der ersten SPÖ-Frauenministerin Österreichs, einer wichtigen Vorkämpferin für Frauenrechte und Gleichberechtigung. Politikerinnen und Wegbegleiterinnen wie Gabriele Heinisch-Hosek oder Barbara Coudenhove-Kalergi sprechen über diese sicherlich für viele auch unbequeme Verfechterin moderner Frauenrechte.
Die ORF-III-Dokumentation widmet sich einer der bedeutendsten Ökonominnen der Zweiten Republik. Maria Schaumayer war eine österreichische Wirtschaftswissenschafterin und Politikerin. Die ehemalige Nationalbank-Präsidentin war die weltweit erste Präsidentin einer nationalen Notenbank und stieg damit in eine bis dahin ausschließlich der Männerwelt vorbehaltenen Domäne auf.
Sie war gerade 39 als sie unter der Regierung Wolfgang Schüssels zur ersten Vizekanzlerin Österreichs ernannt wurde. Drei Jahre war Riess-Passer, wie sie damals noch hieß, die geschäftsführende Obfrau der FPÖ und damit die engste Mitarbeiterin Jörg Haiders gewesen. Ihr eilte der Ruf voraus, zielstrebig und kompromisslos die Politik ihres Chefs nach innen und nach außen durchzusetzen. FPÖ-intern hatte ihr dies den Spitznamen „Königskobra“ eingebracht. Im Zuge der Regierungsbildung 2000 wurde sie auch Bundesparteiobfrau der FPÖ und somit Nachfolgerin Jörg Haiders.
Erste Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes, und erste Regierungschefin in der Geschichte Österreichs: Brigitte Bierlein war auf mehreren Ebenen eine Pionierin in der österreichischen Politiklandschaft. In der Zeit nach dem "Ibiza-Skandal" im Jahr 2019 wurde sie von Bundespräsident Van der Bellen dazu beauftragt die Chefin des Expertenkabinetts zu sein. Unter ihrer Leitung führte die, aus Expertinnen und Experten zusammengestellte, Regierung Österreich durch die politisch wirre Zeit bis hin zu den Neuwahlen. Obwohl die Expertenregierung unter Bierleins Leitung nur kurz im Amt war, erfreute sie sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung.
Wolfgang Schüssel prägte die Jahrzehnte um die Jahrtausendwende. Der ÖVP-Politiker war seit dem Ende des Eisernen Vorhangs und bis zur Weltwirtschaftskrise eine treibende Kraft in den verschiedenen österreichischen Regierungen. Ab 1989 kam er unter Franz Vranitzky als Wirtschaftsminister in die Regierung, wurde ab 1995 Außenminister und Vizekanzler und war schließlich von 2000 bis 2007 selbst Kanzler, obwohl seine Partei nur drittstärkste Kraft bei den Nationalratswahlen wurde. In seinen 12 Jahren als Bundesparteiobmann der ÖVP konnte er die besten Wahlergebnisse seit den 1960er Jahren einfahren. Jedoch nicht ohne heftige Kritik von der österreichischen Bevölkerung und internationale Sanktionen aufgrund der Koalition mit der FPÖ.
Der Schwechater Viktor Klima begann seine Karriere bei der OMV. Politisch schaffte er es mehrmals als Nationalratsabgeordneter für die SPÖ tätig zu sein, bis ihn Franz Vranitzky 1992 als Minister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr in die Regierung holte. Ab 1996 war er Finanzminister und folgte im Jahr darauf auf Franz Vranitzky als SPÖ-Parteivorsitzender und Bundeskanzler. Die äußerst schwierigen Koalitionsverhandlungen nach den Nationalratswahlen 1999, aus denen die SPÖ als stimmenstärkste Partei hervorging, waren nicht erfolgreich. Nachdem ÖVP und FPÖ als Regierungsparteien feststanden, trat Klima von allen Ämtern zurück und wechselte in die Privatwirtschaft.
Die nicht ganz zweijährige Kanzlerkarriere von Alfred Gusenbauer stellt, abgesehen von der Christian Kerns, die kürzeste Amtszeit eines Kanzlers in der Zweiten Republik dar. Von Jänner 2007 bis Dezember 2008 war Alfred Gusenbauer Bundeskanzler der Republik Österreich und erreichte damit sein Karriereziel, das er schon als Kind im Sandkasten formulierte. Durchaus länger ist seine Laufbahn bei der SPÖ. Schon seit seiner Jugend zeichnete er sich durch sein vielseitiges Engagement bei diversen sozialistischen Jugendorganisationen aus.
Aus dem Arbeitermilieu Wiens und dem Basketball-Nationalteam an die Regierungsspitze. Das ist die politische Karriere von Franz Vranitzky. Der langjährige Bundesparteivorsitzende der SPÖ war von 1986 bis 1997 österreichischer Bundeskanzler und stellte insgesamt fünf Kabinette zusammen. Zuvor war der promovierte Doktor der Handelswissenschaften in verschiedenen Banken in Österreich tätig, darunter auch für die Nationalbank. Die Innenpolitik beschäftigte ihn schon als politischer Berater für den damaligen Finanzminister Hannes Androsch und ab 1984 war er selbst als Finanzminister in die Regierungsgeschäfte eingebunden. In seine Amtsperioden fallen die Vorbereitungen und schließlich der Beitritt Österreichs zur EU, womit ein entscheidender Schritt für ein weltoffenes Österreich getätigt wurde.
Rudolf Sallinger - ÖVP-Politiker, Obmann des österreichischen Wirtschaftsbundes, Königsmacher. Ein Hauptanliegen war ihm immer ein Funktionieren der Sozialpartnerschaft, die er zeitgleich mit dem damaligen Gewerkschaftsbundpräsidenten Anton Benya als Gegenüber lebte, was ihm große Anerkennung einbrachte.
Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Diesmal begeben wir uns zurück zur Geburtsstunde unseres Landes und werfen einen Blick auf die prägenden Politiker und Politikerinnen der Ersten Republik. Der erste Bundespräsident Österreichs Karl Seitz war einer davon. Am 12. November 1918 rief er – gemeinsam mit dem Großdeutschen Franz Dinghofer – die Republik-Deutsch-Österreich aus und ging damit in die Annalen der österreichischen Geschichtsschreibung ein. Gemeinsam mit Bruno Kreisky war Seitz der am längsten amtierende Parteivorsitzende der Sozialistischen Partei Österreichs – zwischen 1918 und 1934 führte er die Partei durch die stürmische Zeit der Ersten Republik. In Wien geboren, entschied sich Seitz frühzeitig für die Lehrerlaufbahn und engagierte sich in der sozialdemokratischen Bewegung als Bildungspolitiker. 1918 wurde er Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und einer der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung. Von 1919 bis 1921 bekleidete er als erster das Amt des Bundespräsidenten. 1923 wurde er Wiener Bürgermeister und blieb das auch bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten. In seiner Antrittsrede vor den Magistratsbeamten betont der volksnahe Seitz: „Was wir als Vertreter des Volkes von den Ämtern wünschen, ist einfach gesagt: Der Bürger will nicht als Akt, sondern als Mensch behandelt werden.“ In seinen elf Jahren Amtszeit baut die Stadt Wien über 60 000 Gemeindewohnungen, die bis heute das Stadtbild prägen. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 gehört Karl Seitz zu den Ersten, die verhaftet werden. Er kommt ins KZ Ravensbrück. Seitz überlebt und kehrt am 22. Juni 1945 krank und geschwächt nach Wien zurück, wo ihm von rund 50.000 Menschen ein stürmischer Empfang vor dem Rathaus bereitet wird. Er wird Nationalratsabgeordneter. Nach der Neugründung der SPÖ legte er den Parteivorsitz, den e
Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“ – und eine Neuproduktion. Die neueste Fortsetzung der erfolgreichen „BaumeisterInnen“-Reihe widmet sich dem „Verkünder der Republik“ – Franz Dinghofer. Er war es, der 1918 vorm Parlament unter dem Jubel der versammelten Massen ausrief: „Deutschösterreich ist eine Republik“ Vor allem aber war Dinghofer eine Führungsfigur des dritten großen politischen Lagers der Ersten Republik, des großdeutschen Lagers. 1920 war er an der Gründung der Großdeutschen Volkspartei beteiligt, dessen Obmann er auch wurde. Die Partei sprach sich vehement für die Vereinigung Österreichs mit Deutschland aus und vertrat offen antisemitische Inhalte. Bereits in der k. u. k.-Monarchie hatte Dinghofer für das großdeutsche Lager als Reichsratsabgeordneter fungiert. Als sich im Herbst 1918 die Provisorische Nationalversammlung für die Republik Deutschösterreich versammelte, wurde Dinghofer zu einem ihrer drei Präsidenten gewählt. In dieser Funktion oblag es dann ihm, am 12. November 1918 die Ausrufung der Republik zu verkünden. Die ORF-III-Neuproduktion beleuchtet die Rolle des Großdeutschen Lagers in der Ersten Republik und einen ihrer wichtigsten Politiker. Neben historischen Aufnahmen kommen Historiker und Politologen zu Wort und bemühen sich um eine Einschätzung des Wirkens von Franz Dinghofer. (Text: ORF)
15 Jahre lang bestimmte er die Geschicke Niederösterreichs. Von 1966–1981 war Andreas Maurer Landeshauptmann des größten Bundeslandes Österreichs.
Der Kärntner Ortstafelstreit soll sein politisches Ende bedeuten. Der Kärtner Landeshauptmann Hans Sima wirkte in einer der hitzigsten Zeit des Bundeslandes. Dabei begann alles mit dem Staatsvertrag und seiner feierlichen Unterzeichnung.
Landesfürsten in Grün-Weiß. Fünf Jahrzehnte haben Josef Krainer Senior und sein Sohn Josef Krainer Junior die Geschicke der Steiermark geprägt. Der Aufstieg zum Wohlstand nach der NS-Diktatur ist in der grünen Mark untrennbar mit Josef Krainer Senior verbunden.