Ende des letzten Jahrhunderts war Brüssel ein Jahrzehnt lang die Hauptstadt der modernen Architektur. Die Art Nouveau- oder Jugendstil-Bewegung, die mit der Nachahmung historischer Stile brach, schaffte die Grundlagen für eine neue Auffassung von der Architektur und der Rolle des Architekten. Victor Horta galt als ihr Meister. Dem Wohnhaus, das er zwischen 1895 und 1897 für Edmond Van Eetvelde baute, liegt ein in mehrfacher Hinsicht origineller Entwurf zugrunde. Es ist weniger luxuriös und beeindruckend als frühere Bauwerke von Victor Horta, wie etwa das Solvay-Haus oder das heute abgerissene „Volkshaus“ („Maison du Peuple“). Dafür bringt es am entschiedensten die Modernität seines Schöpfers zum Ausdruck. Horta wagte es als Erster, für ein privates Wohnhaus eine Eisenkonstruktion zu verwenden, die bis dahin Bahnhöfen, Gewächshäusern oder Industriebauten vorbehalten war. Dadurch entstand eine Fassade, die die durchsichtigen Fassaden zeitgenössischer Gebäude vorwegnahm. Ganz Künstler geht es Horta nie nur um praktische und zweckrationale Lösungen. So auch beim Lichthof, der das Zentrum des Hauses bildet und in dem seine Funktionen in genialer Weise zusammenlaufen. Er ist als glasüberdachter Wintergarten gestaltet, um den herum kaleidoskopartig die Festräume angeordnet sind. An ihm kann man am besten die Vielfalt der Parameter sehen, die der Architekt in seine Entwürfe hat einfließen lassen: Horta gelingt es, unter einem Dach Luxus und Fantasie, Zweckrationalität und Komfort zu vereinigen. Jenseits der landläufigen Auffassung vom Jugendstil erweist sich das Van Eetvelde-Haus somit als ein Gebäude, das bereits am Ende des 19. Jahrhunderts Zeichen der Überlegungen und Bestrebungen zeitgenössischer Architektur in sich trägt.
Jean-Baptiste André Godin put Charles Fourier's ideas for community living into practice, building palatial collective housing for the workers at his factory.
Le patron philanthrope André Godin construit une cité ouvrière aux allures de palais. La naissance de l'habitat social.
Dans la première moitié du XIXème siècle, la révolution industrielle attire une population nombreuse dans des villes où rien n'est prévu pour l'accueillir. Les premières habitations ouvrières sont construites sur le modèle de la maison individuelle. Les industriels, même les plus éclairés, redoutent l'habitat collectif : rassembler la masse des ouvriers dans des logements communs reviendrait à créer des foyers insurrectionnels en ces temps d'agitation révolutionnaire. Le familistère de Guise fait fi de ces réticences : un seul bâtiment de 450 mètres de développement, élevé d'un rez-de-chaussée, de trois étages et de combles accessibles par seize escaliers collectifs qui desservent des appartements destinés à loger 1 500 personnes - l'équivalent de 300 maisons individuelles.
Een palais social was wat fabrikant Jean-Baptiste André Godin (1817-1888) woor ogen had toen hij de Familistère liet bouwen voor zijn werknemers. Aan de heldere, geometrische ordening en organisatie van de drie appartementenblokken ligt het idee ten grondslag dat architectuur sociaal gedrag kan beïnvloeden en zo mensen gelukkiger kan maken.