Am 16. August 1988 überfallen zwei maskierte Männer eine Bankfiliale im nordrhein-westfälischen Gladbeck und nehmen zwei Bankangestellte als Geiseln. Schnell wird den Ermittlern um Einsatzleiter Meise klar, dass es sich bei den beiden Kriminellen um Hans-Jürgen Rösner und Dieter Degowski handelt. Beide verbindet ihr Hang zu Brutalität, ihr Hass gegen Polizisten und die Gier nach Aufmerksamkeit. Obwohl sie das geforderte Geld bekommen, fliehen sie mit ihren beiden Geiseln ungehindert quer durch Deutschland. Eine Heerschar von Journalisten ist via Fernsehen und Radio stets live dabei – ein Verbrechen in Echtzeit. Während die Geiseln in Lebensgefahr schweben, werden die Bankräuber vor laufenden Kameras interviewt, unterhalten sich mit Passanten und gehen Einkaufen, während bei der Polizei je nach Bundesland immer wieder die Zuständigkeit und Gesetzgebung wechselt und dadurch eine Zugriffsmöglichkeit nach der anderen ungenutzt bleibt.
Eine Heerschar von Journalisten ist bei der Flucht der beiden Geiselnehmer via Fernsehen und Radio stets live dabei – ein Verbrechen in Echtzeit. Bei der Polizei bleibt eine Zugriffsmöglichkeit nach der anderen ungenutzt. Selbst als die Geiselnehmer einen Bus in ihre Gewalt bringen und einen kleinen Jungen erschießen, reißen der unvorstellbare Medienhype und die Hilflosigkeit der Polizei nicht ab.
Das Gladbecker Geiseldrama von 1988 zählt zu den spektakulärsten Verbrechen der Nachkriegsgeschichte. Die Dokumentation stellt die persönliche, ganz individuelle Perspektive der Opfer, ihrer Angehörigen und anderer Augenzeugen in den Fokus.