Izmir. Drittgrößte Stadt der Türkei und Hafenmetropole an der mittleren Ägäisküste Kleinasiens. "Tismuma" nannten die Hethiter die Siedlung vor 3000 Jahren. Unter Griechen, Römern und Byzantinern wuchs 'Smyrna' zu einer Weltstadt heran mit damals schon mehr als 100000 Einwohnern. Die Osmanen schließlich gaben ihr im 15. Jahrhundert den heutigen Namen mit dem Zusatz "Gavur Izmir", zu Deutsch "ungläubiges Izmir", denn noch Anfang des 20. Jahrhunderts lebten hier mehrheitlich Christen, Griechen und Armenier. Fährschiffe überqueren unablässig die natürliche Hafenbucht von einem Stadtviertel ins andere. Tausende Pendler umgehen so den mörderischen Straßenverkehr der Vier-Millionen-Stadt morgens auf dem Weg zur Arbeit und abends zurück in die Wohnviertel. Nirgendwo anders in der kleinasiatischen Türkei ist der Einfluss des Westens so spürbar wie hier in Izmir. Wenn irgendwo in Kleinasien die Menschen Kurs genommen haben auf Europa, dann hier, modern, weltoffen, kemalistisch. Im anatolischen Hochland östlich von Izmir liegt Sardis, die einst goldreiche Residenz des legendären Königs Krösus, im Hinterland des Golfs von Edremit das antike Pergamon, heute Bergama. Um die weite Meeresbucht breitet sich die türkische Olivenriviera. Das Öl der Olivenbäume begleitet seit der Antike alle Menschen, die hier zuhause sind, ihr Leben lang. Doch jetzt ist der Jahrtausende alte Zauber dieser Landschaft an der Küste des Lichts von zerstörerischen Goldgruben bedroht.
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Dorlie Fuchs | Writer | ||
Christian Fuchs | Writer |