Eigentlich gilt die Transsibirische Strecke Moskau-Peking als Eisenbahn-Klassiker. Eine verwegene Gruppe älterer Semester strampelte diesen Sommer die 7800 Kilometer auf dem Fahrrad ab. «Reporter» hat die rasenden Rentner während der 80-tägigen Tour mehrmals besucht. Mit dabei ist zum Beispiel der 65-jährige Aargauer Rudolf Brönnimann. Zwei Wochen nach seiner Pensionierung macht er mit dieser Fahrt einen klaren Schnitt in einen neuen Lebensabschnitt. Geplant gewesen wäre für diesen Anlass eigentlich eine Kreuzfahrt mit seiner Frau. Sie starb aber vor zwei Jahren. Dann hat Brönnimann die Herausforderung der grossen Fahrradreise angenommen. Tourleiter Marcel Iseli hatte die fast 8000 Kilometer lange Velofahrt lange vorbereitet. In minutiöser Arbeit – und mit der Unterstützung eines russischen Geschäftsmannes. Dessen Beziehungen sollten sich in Russland als Gold wert erweisen. Das Projekt ist offensichtlich insbesondere auch für das offizielle Russland wichtig. Der russische Tourismusverband verabschiedet die Fahrer mit einer fröhlichen Feier in Moskau und empfängt sie am Baikalsee. Über die tausende von Kilometer lange Strecke kommen die Schweizer Velofahrer in den Genuss russischer Polizeieskorten, und es gibt mehrere Pressekonferenzen in grösseren Städten. Russland-Korrespondent Christof Franzen hat versucht, diese Effizienz der Russen und natürlich die der Schweizer Velofahrer einzufangen. Entstanden ist eine Reportage mit spannenden Begegnungen in einer beeindruckenden Natur. Und es wird auch klar, warum der Kreml an dieser Tour seine Freude hat.