Mitte August 2017 starten Spezialisten der Lufthansa-Technik zu einer besonderen Mission. Ihr Auftrag: eine schrottreife Passagiermaschine des Typs Boeing 737 im brasilianischen Fortaleza zerlegen und an Bord einer großen Frachtmaschine zurück nach Deutschland bringen. Die Maschine ist nicht irgendein Flugzeugwrack – sie ist ein Stück deutscher Zeitgeschichte. Im sogenannten „Deutschen Herbst“ 1977 war sie von palästinensischen Terroristen entführt und in der somalischen Hauptstadt Mogadischu schließlich von der deutschen Eliteeinheit GSG 9 in einer spektakulären Aktion befreit worden. Der Rückholungsaktion waren lange Verhandlungen vorausgegangen. Über Wochen hatte das das Auswärtige Amt mit den brasilianischen Eignern verhandelt, in deren Diensten die Maschine zuletzt stand. Schnell hatten die Vorbesitzer begriffen, wie viel ein Haufen Flugzeugschrott wert sein kann: 20.000 Euro bezahlte die Bundesregierung schließlich für die legendäre „Landshut“, die zum 40. Jahresstag als Erinnerungsort gegen den Terror im Friedrichshafener Dornier-Museum ausgestellt werden soll. Für Jürgen Vietor, Pilot der Lufthansa und seit ein paar Jahren im Ruhestand, geht damit ein Traum in Erfüllung. Im Jahr 1977 war er der Copilot der entführten Maschine und hatte mit den anderen 90 Menschen an Bord fünf Tage lang unter unsäglichen Bedingungen um sein Leben gebangt. Nach der Befreiung hatte er die Maschine immer im Auge behalten. So wie auch Gabriele von Lutzau. Die ehemalige Stewardess ist als „Engel von Mogadischu“ bekannt geworden. Im März 2017 war sie nach Fortaleza geflogen, um sich die „Landshut“ anzuschauen und fand es beschämend, in welchem Zustand das Flugzeug ist. Auch sie hatte das Ziel die Landshut nach Deutschland zu holen, als Mahnmal gegen den Terror. Pünktlich zum Jahrestag der Entführung im Oktober 2017 soll nun das Flugzeug feierlich der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Film von Martina Treuter begleitet die letzte Reise