Seit Jahren verstößt ein Bauer gegen Tierschutzgesetze. Amtstierarzt Mario Zimmer hatte immer wieder versucht, mit Kontrollen, Anregungen, Fristen und Bußgeldern den Bauern zur Einsicht zu bewegen. Doch vergeblich. Seit drei Wochen nun ist das amtliche Tierhalteverbot rechtskräftig. Eine Frist, die Tiere zu verkaufen, hat der Bauer verstreichen lassen. Nun werden sie von Amts wegen abgeholt – verbunden mit einem unbefristeten Tierhalteverbot. Immer muss der Amtstierarzt auch gründlich zwischen dem Wohl der Tiere und der Existenzsicherung des Bauern abwägen, denn mit einer Räumung ist die Existenz des Bauern gefährdet. Doch dieses Mal muss es zum Wohle der Tiere sein. Er weiß, dass solche Einsätze gefährlich sind, erst kürzlich wurde ein Kollege trotz Polizeischutz von einem wütenden Bauern angeschossen. Aber Mario Zimmer lässt sich von seinem Auftrag nicht abbringen, er hat ein dickes Fell und ein großes Herz für Tiere. Die Räumungsaktion ist akribisch vorbereitet. Vier Polizisten und acht Mitarbeiter helfen. Wie wird der Tag verlaufen? Welche Tiere sind noch da? Wird der Tierhalter einsichtig sein oder auf Konfrontation gehen? „Früher kamen solche Tierrettungsaktionen einmal im Jahr vor, heute ein bis zweimal im Monat“, bedauert der Tierarzt. Die Gesetze haben sich im Laufe der Zeit massiv geändert. „Das, was vor 30 Jahren akzeptabel war“, geht heute nicht mehr, sagt Amtsleiter Jakob, „weil man andere Standards festgelegt hat.“ Mehr und mehr Bauern in der Region geben ihre Höfe auf. Die Arbeit lohne sich nicht mehr. Armut ist oft auch der Grund, warum der Amtstierarzt zunehmend schwere Tierschutzverstöße ahnden muss. Seine Arbeit wird immer wichtiger. Deshalb wird demnächst auch ein zusätzlicher Amtstierarzt im Landkreis eingestellt – zum Wohle der Tiere. (Text: ARD)