Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht – dieses Sprichwort hat ausgedient. Um zu überleben muss sich heute jeder Landwirt genau überlegen, womit er sein Geld verdienen will und traditionelle Bewirtschaftungsmethoden in Frage stellen. Der Butterberg ist abgebaut, der Milchpreis erodiert. Mit biologischen Produkten haben Schweizer Bauern schon früh eine Möglichkeit alternativer Bewirtschaftung aufgezeigt, doch der Markt ist mit Bio-Produkten fast gesättigt. Je nach Betriebsgrösse, Bodenbeschaffenheit und Klima erschliesst sich der innovative Bauer heute neue Märkte und testet Nischenprodukte. Ist Kompostproduktion lukrativ, verkauft sich Fleisch vom schottischen Hochlandrind besser als vom Schweizer Braunvieh, kann man Kürbiskerne gewinnbringend produzieren? Wer heute erfolgreich bauern will, muss Visionen haben – und die Landwirtschaftsschulen sind gefordert, Grundlagen dafür zu liefern.