Die Psychiatrien sind voll, es fehlt an Personal und Corona verschärft die Lage zusätzlich. Dennoch beginnt etwas zu keimen, was Hoffnung macht: der Recovery-Ansatz und die Peer-Arbeit. Immer mehr psychiatrische Kliniken stellen ehemalige Patienten als Mitarbeiterinnen ein. Das Ziel dieser Genesungsbegleiter, auch «Peers» genannt: Empowerment und die Selbstbestimmung der Patienten. Die Experten aus Erfahrung sollen psychisch Kranken Hoffnung geben, das Pflegepersonal sensibilisieren und die Hierarchie in der Klinik auflockern. Das Konzept stammt aus den USA und nennt sich Recovery, Genesung. Doch Gesundungswege verlaufen in der Regel nicht linear. Der Recovery-Ansatz stellt daher nicht eine völlige Symptomfreiheit in den Mittelpunkt, sondern ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben, das auch mit psychischen Problemen und einer Diagnose möglich sein kann. «NZZ Format» begleitet zwei Peers bei ihrer Arbeit in der Psychiatrie und lässt Patienten zu Wort kommen. Wie und wann sucht man Hilf