Zu Beginn des Jahrhunderts ist der bürgerliche Mann noch ganz selbstverständlich unumschränktes Familienoberhaupt und Leitfigur in Gesellschaft und Politik. Das Männerbild der Arbeiter ist dagegen mehr von der körperlichen Arbeit bestimmt. Muskelkraft und Ausdauer werden hoch geschätzt. Heute geht ER zum Schönheitschirurgen, zur Kosmetik, ins Fitnessstudio. ER will reich, mächtig und potent, aber auch flexibel, anpassungsfähig und cool sein. Männer sind nicht mehr auf einen Typ festlegbar. Aus einem klar umrissenen Männerbild des frühen 20. Jahrhunderts ist ein schillerndes Vexierbild geworden, das viele Möglichkeiten des „Mann-Seins“ zulässt.