„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“, so formulierte es schon Goethe. Und nicht wenige von uns fühlen sich in ihrem Leben hin- und hergerissen. Sich zwischen zwei Welten zu bewegen, kann aufregend und erfüllend sein, es kann uns aber auch aufreiben und innerlich zerreißen. Ein Doppelleben oder gar ein Leben als Spion – in unserer Vorstellung ist das vor allem abenteuerlich und reizvoll. Aber welche Bürde ist es auch, gleichzeitig zwei Identitäten zu leben, ständig in der Angst, das doppelte Spiel wird aufgedeckt? Zwischen zwei Welten bewegen sich aber auch Menschen, die sich für die Liebe auf ein Abenteuer einlassen. Eine Paarbeziehung zwischen zwei Kulturen bietet viel Raum für Missverständnisse, Hürden und Sehnsucht. – Aber auch eine enorme Möglichkeit, miteinander zu wachsen. Oft geht es einfach darum, eine zweite Seite auszuleben. Eine andere Facette der eigenen Persönlichkeit oder eine Leidenschaft, die im Alltag keinen Platz hat. Lassen sich die beiden Welten nicht miteinander verbinden, so suchen viele Zeit und Raum, wo diese zweite Seite stattfinden kann. Sei es der Geschäftsmann, der am Wochenende in die Ritterrüstung schlüpft oder die Kassiererin, die nachts als Stripperin Männern den Kopf verdreht. Aber in einigen Fällen bedeutet ein Leben zwischen zwei Welten auch eine extreme innere Zerrissenheit. So für Menschen, die intersexuell sind. Weder eindeutig männlich noch weiblich, befinden sie sich zwischen den Geschlechtern. Eine Leerstelle, für die unsere Gesellschaft nur schwerlich Worte findet und die deshalb noch immer ein Tabuthema ist. Eine Last für die Betroffenen, über die häufig aus Unwissenheit im Kindesalter einfach entschieden wird, welchem Geschlecht sie angehören. Wer sich nirgendwo zugehörig fühlen kann, der hadert mit der eigenen Identität und kann an dieser Zerrissenheit verzweifeln. „Zwischen zwei Welten“, das Thema am Freitag, 09. März 2018, im Nachtcafé. Mit dabei: Jack Barsky, der als deuts