1924 finden spielende Kinder in der Leine bei Hannover mehrere menschliche Schädel. Anschließend werden im Flussbett Hunderte von Knochenstücken geborgen, die auf mindestens 24 junge Männer schließen lassen. Die Polizei geht von einem Serienmörder aus und verhaftete bald einen Verdächtigen: Fritz Haarmann, bekannter Kleinkrimineller, Homosexueller und Polizeispitzel. Die Bluttaten des Mannes werden in der Presse ausgiebig ausgeschlachtet und insbesondere über die Art der Tötung wird mit schaudernder Sensationslust spekuliert: Da Bisse in die Kehlen der Opfer nachgewiesen werden, geht Haarmann als „der Vampir“, „der Kannibale“ oder „der Schlächter“ von Hannover in das kollektive Gedächtnis ein. Im politisch unsicheren Klima der Weimarer Republik üben Haarmanns Taten eine morbide Faszination aus, die auch nach dessen vollzogener Todesstrafe nicht nachlassen: Als vermeintliches Sinnbild für die „Verdorbenheit“ des Weimarer Systems wird sein Mythos auch von den Nazis instrumentalisiert …
Hanovre, 1924. En jouant près d'une rivière, des enfants découvrent des centaines d'ossements humains. Un suspect, Fritz Haarmann, est vite arrêté. Dans la fragile République de Weimar, les crimes odieux de celui qu'on appelle «le vampire» entrent en résonnance avec les traumas de la Grande Guerre et la montée du nazisme.