„Böse Bauten“ ist eine ZDF-Dokumentationsreihe, die sich mit dem baulichen Erbe aus der NS-Zeit beschäftigt. Wie sollen wir mit den sperrigen Nazi-Hinterlassenschaften umgehen? Im vierten Teil der Reihe geht es in den Westen Deutschlands, zu verlassenen Autobahnbrücken, gigantischen Ordensburgen, unterirdischen Fabriken und den Spuren grausamer Schlachtfelder. Provokante Protzbauten oder geheime Kriegsanlagen – die baulichen Zeugnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus haben viele Gesichter. Wie aber sollen wir mit ihnen umgehen? Abreißen, neu nutzen oder gar unter Denkmalschutz stellen? Die ZDF-Dokumentation „Böse Bauten IV“ begibt sich auf Spurensuche in Westdeutschland und macht oftmals kuriose Entdeckungen: eine Autobahnbrücke aus dem Jahr 1938, abgestellt mitten auf einem Rastplatz, ein Einfamilienhaus, das auf den Panzersperren des sogenannten „Westwalls“ steht, ein Schwimmbad voller Nazi-Symbolik und eine NS-Ordensburg, in der vor einer Nazi-Götzenfigur geheiratet wurde. Mitten in den grünen Wäldern der Eifel steht ein gigantischer steinerner Ausdruck des nationalsozialistischen Größenwahns: die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang. Die Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders ist eines der größten noch erhaltenen Bauensembles aus der Zeit des Nationalsozialismus. Nicht gerade einfach, hierfür heute Nutzer zu finden. Die Dokumentation blickt hinter die Fassaden der Bauten. Mit dem wissenschaftlichen Leiter der „NS-Dokumentation Vogelsang“, Stefan Wunsch, und der Bildungsreferentin Mira Huppertz sieht sich die Dokumentation auf dem riesigen Gelände um. Das ZDF-Team war dabei, als ein letztes Mal ein Luftschutzbunker dokumentiert wird, bevor er für immer beseitigt werden soll. Am Beispiel Nordrhein-Westfalens lässt sich zudem anschaulich ein anderer deutscher Topos aus den 1930er Jahren thematisieren: die „Reichsautobahn“. Der ehemalige Denkmalpfleger und Autobahnexperte Christian Hoebel widerlegt einma