Das erste amerikanische Quartier in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Heidelberg gebaut. Die zehntausenden Besatzer waren bald Freunde. Heute, nach fast 70 Jahren, verlassen die amerikanischen Soldaten die Region. Der Film blickt zurück und zeigt, wie Deutsche und Amerikaner die Zeit erlebt haben. Als die US-Armee einmarschierte, prägte sich vielen deutschen Kindern vor allem eines ein: die Schokolade und die Kaugummis der fremden Soldaten. Wenig später lockte ein neues Lebensgefühl, die Lässigkeit und die Jazzmusik in den deutsch-amerikanischen Tanzclubs der Nachkriegszeit. Die Amis, wie sie überall hießen, fühlten sich wohl im Südwesten, besonders die „Froileins“ hatten es ihnen angetan. AFN, der amerikanische Soldatensender, brachte heiße Rhythmen nach Deutschland. Ob Ex-Moderator Bill Ramsey oder Sängerin Joy Fleming, besonders Musiker erinnern sich gerne an diese prägende Zeit. Ingrid Schenk und Ursula Kerner vom deutsch-amerikanischen Frauenclub begleiten durch den Film. In diesem Club lernten die deutschen Frauen von den Amerikanerinnen einen neuen Weg der Wohltätigkeit kennen: das Spenden-Sammeln über einen Bazar. Doch immer mehr Amerikanerinnen fehlen im Frauenclub. Und in den amerikanischen „villages“ werden viele Abschiedspartys gefeiert. Dabei werden die Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre noch einmal lebendig. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 11.05.2014 SWR Fernsehen
Das „Brenners“, wie das „Brenners Park-Hotel & Spa“ in Baden-Baden liebevoll nach den ersten Besitzern genannt wird, hat eine 140-jährige wechselvolle Geschichte. Sie begann mit dem kleinen Hotel „Stephanie-Les-Bains“, das Anton Brenner 1872 erwarb. Es ist eine Geschichte von unzähligen baulichen Veränderung und von turbulenten Zeiten, auch in den 1920er Jahren, als das berühmte Tanzorchester von John Abriani im Casino Stephanie aufspielte. Die Brenners erlebten Schließungen während der Weltkriege, die Besetzung ihrer Hotels durch die Franzosen und die ersten Gespräche der Versöhnung zwischen Adenauer und de Gaulle. In jeder Zeit ließen sie sich etwas einfallen, um ihre Hotels noch luxuriöser zu gestalten. Sie waren die Ersten in Baden-Baden, die ihren Ballsaal mit elektrischem Licht beleuchteten, sie waren die Ersten, die aus der Bäderabteilung ein Spa machten. Die Namen berühmter Persönlichkeiten aus Show, Kunst und Politik füllen sechs Bände der Gästebücher. Enrico Caruso, Gerhard Hauptmann, der Schah von Persien, Adenauer, de Gaulle, die Windsors, Marlene Dietrich sind nur einige daraus. Herme de Wyman ist seit 76 Jahren Stammgast im Brenners und weiß Amüsantes und Informatives zu erzählen. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 18.05.2014 SWR Fernsehen
Zé do Rock ist ein in Stuttgart lebender Kabarettist und Schriftsteller mit brasilianischen Wurzeln. Der Film macht sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach deutschen Abenteurern in Südamerika. Zé do Rock führt zu Menschen aus dem Südwesten, die in Brasilien ihr Glück gefunden haben und ihrer Leidenschaft nachgehen. Eine Entdeckungstour führt in den brasilianischen Regenwald und dort zu zwei Mainzer Urwaldforschern. Weiter geht es auf einer Reise quer durch Brasilien zu Stuttgartern im Karneval von Salvador do Bahia und einem Bäcker aus Worms in Sao Paulo. Außerdem zu der Schwarzwald-Kolonie Colonia Tovar in Venezuela und zu deutschen Auswanderern die am Fuß eines chilenischen Schneevulkans leben. Die Reise mit Zé do Rock endet in Porto Alegre, dessen Heimatstadt. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Sa 31.05.2014 SWR Fernsehen
Die Mosel ist widersprüchlich: In Deutschland ist sie der liebliche, romantische Fluss, der Touristenströme, Wein- und Kulturliebhaber anzieht. Für Luxemburg ist sie Grenzfluss und Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich. Das kleine Städtchen Schengen steht für die Freizügigkeit innerhalb der EU. Auch in Luxemburg wird die Mosel touristisch genutzt, wenn sie hier auch nicht mehr so wildromantisch mäandernd daherkommt, wie im deutschen Teil. Für Franzosen ist „la Moselle“ ein Fluss, den sie mit Schwerindustrie assoziieren und der durch eine der unattraktivsten Regionen der Grande Nation fließt: Lothringen, dessen wirtschaftliche Probleme, dessen schwerfälliger Dialekt, dessen Hässlichkeit der untergegangenen Stahlindustrie und dessen Geschichte insbesondere in der Auseinandersetzung mit Deutschland im Rest Frankreichs gerne verdrängt wird. Alle drei Länder verbindet die Mosel als Internationale Großschifffahrtsstraße. Das Ziel aller Wassertransporte aber liegt außerhalb der drei Länder, nämlich in den ARA-Häfen: Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam, in Belgien und Holland. Um zu den großen Umschlagplätzen des Welthandels zu gelangen, hat man vor 50 Jahren die Mosel ausgebaut. Kaum war sie fertig, setzte ein heftiger Strukturwandel ein und stellte fast alle wirtschaftlichen Planspiele auf den Kopf. Die Mosel ist mal verträumt, mal widerspenstig, kanalisiert und trotzdem unberechenbar. Sie macht mit häufigen Hochwassern den Anrainern zu schaffen, mit Eisgang den Schiffern und Kraftwerkseignern. Sie ist mal romantisch, mal geprägt von wirtschaftlichem und auch politischem Kalkül, vor allem aber von einer über 2.000 Jahre alten Schifffahrts-Geschichte, die im Wesentlichen mit den Römern begann. Der SWR erzählt Flussgeschichte(n) von Menschen, die von und mit dem Fluss leben: von deutschen Moselwinzern, französischen Stahlarbeitern, holländischen Schiffern, von Fischern, Schleusenbetreibern und Touristen. Es wird zurückgeblickt au
Wie war das noch, als in der Dorfschule die Kinder von sechs bis zwölf Jahren alle in einer Klasse waren? Als kleine Bauernkinder die Kühe hüten mussten, weil es keine Elektrozäune gab? Als Ochsen statt Zugmaschinen im Einsatz waren und die Matratzen selbst genäht und die Betten selbst gezimmert wurden? Es sind Geschichten aus einer scheinbar anderen Welt, und doch Erinnerungen, die gar nicht so lange her sind. Mehr als 600 Jahre lief alles gleich auf dem Land, bis in den 50er, 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die großen Veränderungen kamen. Die SWR-Autoren Ursula Schlosser, Elmar Babst und Holger Wienpahl sind durch die Dörfer von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gefahren und haben Bauern in der Pfalz, in Rheinhessen, im Schwarzwald, im Kraichgau und auf der Alb besucht. Sie haben ehemaligen Hirtenmädchen und Dorfhandwerkern aus der Vorderpfalz und aus Hohenlohe zugehört. Sie haben einen Winzer aus Engelstadt, den Sohn eines Landarztes aus Furtwangen und einen Dorfschullehrer aus Schindhard nach ihrem Alltag damals gefragt. Was bestimmte ihr Leben und das ihrer Vorfahren? Herausgekommen ist eine Zeitreise, mit hautnahen Schilderungen und anrührenden Erinnerungen an den Sommer auf dem Land. Viele schwarz-weiß-Aufnahmen und einzigartiges historisches Archivmaterial dokumentieren die vergangenen Jahrzehnte. Umfangreiche Flugaufnahmen bieten eine ungewöhnliche Perspektive auf die Schönheit der ländlichen Regionen im Südwesten heute. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 06.07.2014 SWR Fernsehen
Hauptperson des Films ist eine junge Adelige, Freifrau Luise von Racknitz-Adams, die zusammen mit ihrem bürgerlichen Mann, Matthias Adams, ein Weingut im pfälzischen Odernheim bei Bad Kreuznach betreibt. Der Film erzählt die spannende Geschichte des Hauses von Racknitz und beschreibt, wie die Familie versucht, Tradition und die Anforderungen der Moderne in Einklang zu bringen. Ein ganzes Weinjahr, vom Rebenbinden im Februar bis zur Weinlese im Oktober, hat ein SWR-Team Freifrau Luise immer wieder auf ihrem Gut in Odernheim besucht. Es war ein aufregendes Jahr. Als die Reben schon blühten, gab es Frost, und mit vielen Blüten starb auch die Hoffnung auf eine große Ernte. Dann kam auch noch eine fast zweimonatige Trockenheit hinzu. Freifrau Luise und ihr Mann, die beide das Weingut seit acht Jahren betreiben, fürchteten um ihre Existenz. In dieser schwierigen Lage schöpfte vor allem Freifrau Luise auch Kraft aus ihrer Familiengeschichte, die von Rückschlägen, aber ebenso von Beharrlichkeit und Gottvertrauen geprägt ist. Der Tiefpunkt der Familiengeschichte war das Jahr 1629. Damals musste Freiherr Gallus von Racknitz mit Frau und Kindern seine Heimat Österreich verlassen, weil er den Glauben seines katholischen Kaisers nicht annehmen wollte. Er verlor allen Einfluss, ein prachtvolles Schloss und große Ländereien. Von da an mühte sich die Familie über die Jahrhunderte, wieder zur alten Höhe aufzusteigen. Und tatsächlich brachte sie es recht bald wieder zu drei Schlössern, von denen zwei, Schloss Heinsheim und Schloss Laibach, im heutigen Baden-Württemberg liegen. Ihr wohl wichtigstes „Erfolgsrezept“ waren gewinnbringende Ehen mit wohlhabenden Frauen. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 13.07.2014 SWR Fernsehen
Der Film erzählt die Geschichte des Fürstenhauses, indem er den Kampf ausgesuchter Familienangehöriger um Macht und Selbstbehauptung in den unterschiedlichen historischen Situationen bis heute beschreibt, darunter Markgraf Ludwig Wilhelm, der „Türkenlouis“, Markgräfin Sybilla Augusta und Großherzog Karl Friedrich. Auch das aktuelle Haupt der Familie, seine Königliche Hoheit Prinz Bernhard von Baden ist in dem Film zu sehen. Er begleitet das Filmteam an die historischen Orte und wirft einen sehr persönlichen Blick auf die Geschichte seiner Familie. Zum ersten Mal erlaubte er einem Fernsehteam im Markgräflichen Familienarchiv des Generallandesarchivs Karlsruhe zu recherchieren und zu drehen. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 13.07.2014 SWR Fernsehen
Die 50er und 60er Jahre in der Stadt am Neckar: Heidelberg bekommt 1955 einen neuen Bahnhof. Immer mehr Studierende wollen an die Universität, was zu Studentendemonstrationen führt, denn die Folge sind Zimmernot und überfüllte Hörsäle. Auch die Bemühungen der Stadt Heidelberg zur Verkehrsberuhigung kommen uns aus heutiger Sicht gegenwärtig vor. Anlass ist eine Vollsperrung der A656, welche den Weg bereitet für die Werbeaktion „Lass Dein Auto daheim“. 1962 erhielt mit dem Physiker Professor Jensen ein Heidelberger einen Nobelpreis. Gleichzeitig führte in der Universitätsklinik im Neuenheimer Feld Professor Bauer seinen persönlichen Kampf gegen den Krebs und begründete das Deutsche Krebsforschungszentrum. In dieser Zeit ist Heidelberg eine Sportstadt: Der USC wird Deutscher Meister im Basketball und Heidelberger Clubs machen die Rugby-DM unter sich aus. Die Heidelberger Astronomen greifen zu den Sternen: Sie suchen in Nähe der Volkssternwarte Trümmerteile des Sputnik-Satelliten – vergebens. Der sowjetische General Jakubowski besucht das US-Headquarter in Heidelberg. Im Heidelberger Zimmertheater tritt Lilian Harvey auf und der junge Martin Walser inszeniert an der Städtischen Bühne sein erstes Theaterstück. Nicht nur dank des neuen Bahnhofs wird Heidelberg zur Touristenmetropole. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 20.07.2014 SWR Fernsehen
Nach dem misslungenen Attentat auf Hitler wurde Claus Schenk Graf von Stauffenberg gemeinsam mit engen Vertrauten aus dem Kreis des Widerstands gegen Hitler erschossen. Am 21.7.2014 jährt sich sein Todestag zum 70. Mal. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche. Wer war dieser Mann? Was weiß man über ihn? Wie konnte er vom „Verräter“ zur Identifikationsfigur eines „besseren Deutschland“ werden? Der Film zeichnet Kindheit, Jugend und Erziehung Stauffenbergs nach, die geprägt war von einer schwäbisch-adeligen Familientradition und der Begeisterung des jungen Grafen für die Dichtung Stefan Georges. Er erzählt von der militärischen Karriere, die 1926 ihren Anfang nahm, und von Stauffenbergs Ehe mit Nina von Lerchenfeld, aus der fünf Kinder hervorgingen. Zentrale Frage ist: Wie wird aus dem anfänglich begeisterten Offizier Hitlers ein Mann, der zunehmend auf Distanz zum NS-Regime ging und am 20. Juli 1944 das Attentat wagte? In den 40er-Jahren galt Stauffenberg als „Verräter“, seit den 50ern wird er jedes Jahr im Bendlerblock, dem Ort seiner Erschießung, geehrt. Willy Brandt nannte ihn und seine Mitstreiter ein „Symbol des anderen, des besseren Deutschland“. Wie wurde Stauffenberg vom Verräter zum Helden? (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 20.07.2014 SWR Fernsehen
Sie haben sich vorgenommen 24 Stunden durch den Schwarzwald zu wandern, ohne Pause, soweit die Füße tragen. Teresa Glittenberg und Matze Burger sind Mitglieder im Schwarzwaldverein und gehören zu der jungen Generation, die das Wandern im Schwarzwald für sich entdeckt haben. 150 Jahre alt ist der Schwarzwaldverein im Jahr 2014. Er ist der älteste und der zweitgrößte Wanderverein Deutschlands. Gegründet wurde er in Freiburg, von Unternehmern und Gastwirten. Sie wollten Touristen in den Schwarzwald locken und dafür eine Infrastruktur schaffen. Der Schwarzwald war damals noch wild und vielfach unbegehbar. Der Verein markierte Wege, stellte Bänke auf, baute Hütten und errichtete Aussichtstürme. Insgesamt sind heute über 23.000 Kilometer Wege ausgezeichnet. Mit dem zunehmenden Tourismus veränderten sich die Ziele im Schwarzwaldverein, der Naturschutz rückt in den Mittelpunkt. Der Film stellt Menschen vor, die eng mit dem Verein und dem Schwarzwald verbunden sind. Darunter Daniel Bruder, der alle Türme im Schwarzwald ausgekundschaftet hat und seinen Lieblingsturm zeigt. Und Andreas Kaufmann, dessen Urgroßvater Julius schon um 1900 den bekannten „Westweg“ auszeichnete. Andreas ist heute genau wie sein Vater und Großvater Vorsitzender im Schwarzwaldverein. Seine kleine Tochter hat er bereits einige Stunden nach ihrer Geburt im Verein angemeldet. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 03.08.2014 SWR Fernsehen
112 Jahre Tradition, 27.000 Mitglieder, trotzdem kämpft der Pfälzerwald-Verein um sein Bestehen. Das Problem: Die Mitgliederschaft ist stark überaltert. Wandern boomt zwar, viele jüngere Menschen wandern auch gerne, wollen aber nicht in einen Verein. Deshalb versucht der Pfälzerwald-Verein mit vielen Angeboten, Familien zu aktivieren und junge Menschen zu finden, die sich über das Wandern hinaus ehrenamtlich engagieren. Zum Beispiel auf den rund 100 Wanderhütten, die der Verein im Pfälzerwald betreibt. Diese sorgen für ein ganz besonderes Flair auf vielen Wanderwegen, sind aber teilweise auch von der Schließung bedroht. Junge Menschen integrieren und dabei die Alten nicht verprellen: Es ist ein Spagat zwischen Tradition und Moderne, den der Pfälzerwald-Verein versucht. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 10.08.2014 SWR Fernsehen
Freiburg gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen und den attraktivsten Städten in Deutschland. Der Perle des Breisgaus widmet sich eine Filmreise in die Vergangenheit. Neu entdeckte Filmschätze zeigen große und kleine Ereignisse aus der Geschichte der Universitätsstadt und ihrer Bewohner. Alltag und Feste, Politisches und Privates: erste Filmaufnahmen um 1910, die Zwanziger Jahre, Freiburg unterm Hakenkreuz, Wiederaufbau, die stürmischen Sechziger, Freiburgs Weg zur Ökometropole. Südländisches Flair begeistert Einheimische und Besucher. Jedes Jahr kommen fast 100.000 Touristen in die „schönste Stadt Deutschlands“ – so die Eigenwerbung. Attraktiv ist Freiburg auch für Studenten und wohlhabende Pensionäre. Der erste Weltkrieg bildet die erste Zäsur dieser friedlichen Entwicklung. Danach leidet auch Freiburg unter der Inflation, die Zahl der Arbeitslosen steigt. Mit Beginn der Naziherrschaft wird der amtierende Bürgermeister entmachtet und die jüdischen Mitbürger verfolgt. Nach Kriegsende ist ein Drittel der Freiburger Wohnungen zerstört, französische Truppen besetzen die Stadt. Bis zur Bildung des neuen Bundeslandes Baden-Württemberg 1952 wird Freiburg für einige Jahre Hauptstadt Südbadens. 1957 kann die Universität ihr 500-jähriges Bestehen feiern. 1970 wird das große Stadtjubiläum begangen, bei dem der Verleihung des Marktrechts durch die Zähringer vor 850 Jahren gedacht wird. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 31.08.2014 SWR Fernsehen
Tübingen im 20. Jahrhundert: Die Universitätsstadt ein Anziehungspunkt für Studenten aus aller Welt. Seit 1908 gibt es das erste Lichtspieltheater und auch die ersten bewegten Bilder der Stadt. 1914 ziehen 90 Prozent der Tübinger Studenten in den Krieg. Krisenjahre und Inflation folgen. Im Juli 1927 wird das 450-jährige Universitätsjubiläum gefeiert. Mit einem ersten Filmporträt erhofft sich die Stadt eine Stärkung des Tourismus. In den nächsten Jahren herrschen auch in Tübingen antidemokratische und antisemitische Einstellungen unter Professoren und Studenten vor. Die liberale bürgerliche Mitte im Gemeinderat zerfällt, 1931 ziehen erstmals Mitglieder der NSDAP ein. Der gleichgeschaltete Gemeinderat verbietet erstmals im Reich „Juden und Fremdrassigen“ den Besuch des Freibads. Den Luftkrieg übersteht Tübingen weitgehend unbeschadet. Am 19. April 1945 wird Tübingen den Franzosen kampflos übergeben. Bereits im Oktober eröffnen wieder die Schulen und als Erste in Deutschland auch die Universität. Die Kulturpolitik der Besatzer beschert Tübingen ein Landestheater, einen Rundfunk und ein deutsch-französisches Kulturinstitut. In den 1950er und 1960er Jahren verändern Bauboom und Wirtschaftswunder die Stadt. Neue Stadtviertel wachsen in den Höhenlagen. Die 1968er Studentenbewegung führt auch hier zu vielen Diskussionen, Demonstrationen und Besetzungen. Zum größten kommunalpolitischen Projekt wird in den 1970er Jahren die Altstadtsanierung. Mit einem behutsamen Konzept gelingt es, dem Denkmalschutz und modernen Ansprüchen gerecht zu werden. 1977 wird das 500-jährige Universitätsjubiläum und 1978 das 900-jährige Bestehen der Stadt gebührend gefeiert. Tübingen hat jetzt 70.000 Einwohner. Zu Publikumsmagneten entwickeln sich die Folk- und Liedermacherfestivals des Club Voltaire, die Französischen Filmtage und die Ausstellungen der Kunsthalle. Mit dem Abzug der Franzosen 1991 endet Tübingens Geschichte als Garnisonsstadt. Das militärisc
In kaum einer Region gab es einmal so viele Mühlen wie im Schwarzwald. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts klapperten allein im Mittleren Schwarzwald viele hundert davon. Zu fast jedem der vielen Einzelhöfe gehörte eine eigene Mühle – eine sogenannte Hofmühle. In den abgeschiedenen, häufig unzugänglichen Lagen war es für die Bauernfamilien wichtig, sich selbst mit Mehl für die Brotproduktion versorgen zu können. Die Technik dieser Mühlen hat sich in 2.000 Jahren kaum verändert: Wasserräder treiben ein Räderwerk an, das die Mahlsteine bewegt und Getreide zu Schrot und Mehl verarbeitet. Im 20. Jahrhundert halfen diese Hofmühlen dabei, die bäuerliche Arbeit durch Maschinen und neue Techniken zu erleichtern: Das Wasserrad trieb nun über Transmissionsriemen zusätzlich Schleifmaschinen, Dreschmaschinen und Sägen an. Mithilfe kleiner Generatoren brachten die Hofmühlen elektrisches Licht auf die Bauernhöfe. Mit den besseren Verkehrsanbindungen und der großräumigen Elektrifizierung verschwanden die Hofmühlen schließlich bis auf wenige Ausnahmen. Heute sind sie zum kulturellen Erbe geworden. Der Film begleitet Franz Armbruster, einen Schwarzwaldbauern und Mühlenrestaurator, bei seiner Arbeit auf traditionsreichen Schwarzwälder Hofgütern – in Oberprechtal, Hausach und Freiamt. Dort erinnern sich die Bauern noch lebhaft daran, wie die Mühlen früher zu ihrem Arbeitsalltag gehörten. Sie erzählen, warum sie um keinen Preis zulassen möchten, dass ihre Mühle zugrunde geht. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 07.09.2014 SWR Fernsehen
Wer liebt ihn nicht, den verführerischen Duft von ofenfrischem Brot? Während viele Kunden sich heutzutage bei modernen Backshops bedienen, finden sich immer noch Bäckereien, die noch mit alten Rezepten und überlieferten Backtechniken arbeiten. „Brotgeschichten im Südwesten“ erinnert an diese lange Tradition von Backhäusern und handwerklichen Bäckereien, die häufig auch eine kleine Gastronomie dabei hatten. Wie alt und bedeutsam das Verhältnis der Menschen zum Brot ist, das zeigt das „Museum der Brotkultur“ in Ulm. Es gibt einen faszinierenden Einblick in die 6.000 Jahre alte und reiche Geschichte des wichtigsten Nahrungsmittels der Menschheit. Es zeigt, dass Brot mehr ist als ein Lebensmittel – es ist ein Überlebensmittel. Deswegen besinnt sich eine junge Bäckergeneration wieder auf die alten Werte: Sauerteig, Holzofenbrote und Fladen. Daneben feiern Bio-Bäckereien zunehmend Erfolge und mausern sich zu modernen Großbetrieben. Der Film stellt engagierte Bäcker, Brotfabriken, kleine Backhäuser und einige von den über 300 Brotsorten im Südwesten vor. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 07.09.2014 SWR Fernsehen
Heute ist es selbstverständlich: Stecker in die Dose und Waschmaschine, Fernseher und Computer laufen wie von selbst. Doch noch für die Generation der heutigen Großeltern war Strom eine erstaunliche Neuerung. Bei der Elektrifizierung Deutschlands spielte der Südwesten eine herausragende Rolle. Der Film erzählt von Pionieren, die am Rhein den Kampf gegen Naturgewalten und Vorurteile aufnahmen und die größten Kraftwerke Europas bauten. Ortschaften wie Triberg oder Traben-Trarbach installierten die ersten elektrischen Straßenbeleuchtungen Deutschlands. Skeptiker, die Angst vor dem neuen Zeitalter hatten und den Strom wütend bekämpften standen Hausfrauen gegenüber, die endlich eine Waschmaschine bekamen und die Plage des Waschtages loswurden. In Stuttgart wurden Kurse angeboten, die den Menschen das elektrische Kochen näherbringen sollte. Auf dem Land behalf man sich in gut schwäbischer Sitte noch Jahre nach dem zweiten Weltkrieg mit Gemeinschaftsanlagen zum Waschen und Einfrieren. Und die letzten Höfe bekamen tatsächlich erst in den 70er Jahren Strom. In der Reihe „Wie es begann“ begeben sich vier Filme auf eine Reise in die jüngste Vergangenheit. Vieles, das im heutigen Alltag selbstverständlich erscheint, war für vorherige Generationen neu. Teilweise unveröffentlichtes Archivmaterial und Erzählungen von Zeitzeugen ermöglichen den Blick in eine vermeintlich andere Zeit, die in Wahrheit aber noch gar nicht so lange her ist. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 14.09.2014 SWR Fernsehen
„Shop till you drop“ – einkaufen bis zum Umfallen – das ist das Motto der heute so beliebten Outlet-Zentren, in denen man sehr viel Ware für wenig Geld bekommt. Die Zeiten, in denen man ewig für einen Wintermantel sparte, scheinen lange vorbei. Doch noch unsere Eltern oder Großeltern können davon erzählen. Der Film beleuchtet die Anfangsjahre, als einkaufen noch eine Notwendigkeit war, bis zur heutigen Situation, in der shoppen oft schon zelebriert wird. Gemeinsam mit dem Erfinder des „Schnäppchenführers“ Heinz Waldmüller aus Filderstadt und dessen Sohn, Inhaber des Schnäppchenführerverlags, werden die Hot Spots fürs Shoppen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gezeigt – und wie aus Fabrikverkäufen Outlet-Oasen wurden, zum Beispiel in Metzingen. Es werden Traditionsunternehmen in beiden Bundesländern vorgestellt, die seit Jahrzehnten auf die veränderten Einkaufsgewohnheiten reagieren müssen, um bestehen zu können. In der „Häuslebauerzeit“ begann der Run auf die Baumärkte, auch diese Entwicklung wird exemplarisch an einem Familienbetrieb aus Rheinland-Pfalz gezeigt, der heute zu den ganz großen gehört. Der Film gibt auch einen Ausblick: Ist heute die Spitze des Möglichen erreicht? Wohin geht die Entwicklung? (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 14.09.2014 SWR Fernsehen
„Fantastisch, ein tolles Fluggefühl“, schwärmt Stefan Saile und klettert aus seiner himmelblauen Klemm L 25, Baujahr 1934. Das Flugzeug ist das älteste einsatzfähige Flugzeug im Südwesten. 80 Jahre auf den Flügeln – damit ist der Oldie nah dran an den Anfängen der Fliegerei im Südwesten. Die ersten Piloten waren noch richtige Abenteurer: Ernst Heinkel macht in einer selbst gebastelten Kiste seine ersten Hüpfer auf dem Cannstatter Wasen. Natürlich steht Albrecht Ludwig Berblinger – der Schneider von Ulm – als erster Flugpionier ganz am Anfang einer illustren Liste: Zeppelin, Dornier, Heinkel, Klemm, Goedecker – berühmte Namen. Sie stehen für die Fliegerei, die auch Traumberufe geschaffen hat: Mädchen wollten Stewardess werden, die Jungen Pilot. In einer Mischung aus historischem Material und Erinnerungen von Piloten und Passagieren an die Pionierzeiten erzählt der Film, wie die Fliegerei das Leben im Südwesten beeinflusst hat. Und wie das Fliegen auch heute noch die Menschen fasziniert. In der Reihe „Wie es begann“ begeben sich vier Filme auf eine Reise in die jüngste Vergangenheit. Vieles, das im heutigen Alltag selbstverständlich erscheint, war für vorherige Generationen neu. Teilweise unveröffentlichtes Archivmaterial und Erzählungen von Zeitzeugen ermöglichen den Blick in eine vermeintlich andere Zeit, die in Wahrheit aber noch gar nicht so lange her ist. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 21.09.2014 SWR Fernsehen
In der Reihe „Das erste Mal“ begibt sich das SWR Fernsehen mit vier Filmen auf eine Reise in die jüngere Vergangenheit, die zum Staunen bringt. Denn vieles, das im heutigen Alltag selbstverständlich erscheint, war für die Generation unserer Großeltern noch Neuland – darunter der Rock ‚n‘ Roll. Archivmaterial, das zum Teil bisher noch nie gezeigt wurde, und Erzählungen von Zeitzeugen ermöglichen den Blick in eine vermeintlich andere Zeit, die in Wahrheit aber noch gar nicht lange her ist. Alles, was aus Amerika kommt, finden die jungen Deutschen gut: James Dean, die Jeans, Coca Cola und natürlich auch die Musik. Zuerst ist es der amerikanische Jazz, der ihre Herzen erobert und dann der legendäre Rock ‚n‘ Roll. Verbreitet durch den amerikanischen Radio-Sender AFN und durch den King of Rock höchstpersönlich: Als Elvis Presley 1958 zum Militärdienst nach Deutschland kommt, fliegen ihm die Herzen entgegen. Dabei gab es durchaus Unterschiede. In der Stadt – wie bei dem Rock ‚n‘ Roller Otto Raad in Mannheim – entwickelte sich schnell eine richtige Szene. Auf dem Land dagegen – zum Beispiel bei Elvis-Interpret Jonny Winters im Westerwald – da war das schon schwieriger. Auch wenn die Voraussetzungen nicht die gleichen waren, so haben sich doch beide ihren Rock ‚n‘ Roll bewahrt, von den 60ern bis heute. Der Film begleitet die beiden Musiker Jonny Winters und Otto Raad und zeigt, was den Rock ‚n‘ Roll in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ausmacht – damals wie heute. Dabei wird vor allem eins klar: Die Rock ‚n‘ Roll-Zeit ist für die Region weit mehr als nur eine Musikepoche. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und Umbruchs. Angefangen bei den Krawallen beim Bill Haley-Konzert in Stuttgart bis hin zum Rock ‚n‘ Roll-Tanz, neuer Mode und Frisur. Endlich kommt Farbe ins Leben! Der Krieg ist vorbei, der Aufschwung ist da. Eine Generation schwimmt sich zum ersten Mal von der Vergangenheit ihrer Mütter und Väter frei. Zu Wort
Fußball war und ist in erster Linie Emotion – mit Momenten größter Freude und heißer Tränen. Für die Spieler und – vielleicht mehr noch – für die mitjubelnden und mitleidenden Fans. Zwei Redaktionen des SWR, die Redaktion Zeitgeschehen und die Kollegen vom Sport, haben sich zusammengetan und erzählen die Geschichte der großen Fußballvereine im Südwesten. In vier Filmen zeigen sie Begegnungen, die sich ins Gedächtnis der Fans eingebrannt haben, die Sternstunden aber auch die bitteren Zeiten. Rund um diese zahlreichen „Spiele fürs Geschichtsbuch“ sind Rückblicke auf die Historie und Betrachtungen „am Spielfeldrand“ eingebettet. „Fußballfieber“ – vier Mal Geschichte(n) voller Leidenschaft. Das Stadion auf dem Betzenberg ist nach dem legendären FCK-Spieler benannt: Fritz Walter. Er ist nach dem Zweiten Weltkrieg Kapitän zugleich der Lauterer und der westdeutschen Nationalmannschaft. Ihm und seiner Auswahl gelingt 1954 die Sensation: „Aus, aus, aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“ Besonders groß ist der Jubel in der Pfalz, denn fünf Spieler der Weltmeisterelf kommen vom FCK. Der Verein ist Aushängeschild, nicht nur für die Stadt Kaiserslautern, sondern auch für das neue Bundesland Rheinland-Pfalz. Mit dem WM-Erfolg und Triumphen des FCK stellt sich so etwas wie ein „Wir-Gefühl“ ein unter den Rheinland-Pfälzern. Die ganze Region identifiziert sich mit „ihrem“ FCK. Schon früh gelten die Lautern-Fans als die ruppigsten und lautesten aber auch als die treuesten der Liga. Immer wieder verwandeln sie das Stadion am Betzenberg in einen Hexenkessel und lehren die Gegner das Fürchten. „Der Betze brennt“, heißt es dann und selbst die renommiertesten Mannschaften wie Bayern München und Real Madrid haben vor diesem Druck von den Zuschauerrängen kapituliert und sind dort untergegangen. Die 50er Jahre sind in der Pfalz die „goldenen“ Fußball-Jahre: Zweimal gewinnt die „Walter-Elf“ die Meistersch
Es ist die Geschichte einer Unternehmerdynastie, die ein ganzes Tal geprägt hat. Außerdem ist es die Geschichte einer Traditionsfirma, die zum Globalplayer wurde: Gütermann, Produzent von Nähfaden. Ihre Fäden kommen dort zum Einsatz, wo es richtig teuer wird: in Brioni-Anzügen, Prada-Täschchen oder Armani-Hemden. Auch in der Industrie setzt man auf die Reißfestigkeit der Gütermann-Fäden: Sie halten Feuerwehranzüge zusammen, schusssichere Westen, Formel-1-Rennanzüge oder Airbags. Vor gut 150 Jahren zog es den Unternehmer Max Gütermann aus Wien in ein abgelegenes Tal im Schwarzwald. In Gutach an der Elz gründete er seine Nähseiden-Firma Gütermann. Hier fand er das weiche Wasser, das seine Seidenfäden brauchten. Mit unternehmerischem Geschick und eigenen Erfindungen eroberte er im 19. Jahrhundert den Markt, die Produktion florierte und der Reichtum floss ins Elztal. Die Familie Gütermann und ihr Unternehmen drückten in den kommenden Jahrzehnten dem Ort und dem Tal ihren Stempel auf. Die Fabrikherren bauten mondäne Villen, Arbeitersiedlungen, einen Golfplatz und das erste Freibad des Tals. Es entstanden Schulen, Kindergärten und ein Krankenhaus. Die firmeneigenen Kraftwerke versorgten die Menschen mit Strom und der Gutshof brachte alle Lebensmittel, die man brauchte. Sogar die Bauern auf den Bergen orientierten ihren Arbeitstag an der Fabriksirene von Gütermann. Alexandra Gütermann, Nachfahrin in der fünften Generation des Firmengründers, und Wolfram Kiess, einer der dienstältesten Mitarbeiter bei Gütermann, erzählen die Geschichte des Unternehmens. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 30.11.2014 SWR Fernsehen
Für viele Generationen von nähenden Hausfrauen war die Pfaff-Nähmaschine ein treuer Hausfreund. Die Firma Pfaff aus Kaiserslautern war nicht nur Garant für Qualität und Innovation, sondern bot auch vielen Menschen der strukturschwachen Westpfalz eine Existenz. Das ist heute schon Vergangenheit. Eingefädelt hatte das alles Georg Michael Pfaff, der 1862 seine erste Nähmaschine verkaufte. Aber sein eigentliches Metier war die Herstellung von Blasinstrumenten für die nordpfälzischen Musikanten. Erst zehn Jahre später gab er die Instrumentenherstellung auf und wurde zu einem der führenden Nähmaschinenfabrikanten, auch international. Pfaff-Niederlassungen gab es bald in der ganzen Welt. Bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts ging es für Pfaff am Standort Kaiserslautern nur bergauf – wenn man von den kriegsbedingten Rückschlägen und Zerstörungen absieht. Aus dem Familienunternehmen wurde 1960 eine Aktiengesellschaft. Doch Pfaff wurde in den Niedergang der Schuh- und Bekleidungsindustrie gezogen, die wichtige Abnehmer der Industrie-Nähmaschinen waren. Fehler im Management kamen hinzu. In der Folge fusionierte Pfaff mit dem Konkurrenten Singer. Die Zahl der Arbeitsplätze schrumpfte von Jahr zu Jahr. 1999 musste Pfaff zum ersten Mal Insolvenz anmelden. Es folgten einige Besitzerwechsel; die Fäden ziehen heute andere: Seit 2013 gehört Pfaff einem chinesischen Konsortium. Ausgefädelt: Das alte Pfaff-Werk im Westen von Kaiserslautern liegt leer und verlassen im Dornröschenschlaf. Das Betriebsgelände, auf dem Generationen von Westpfälzern in Lohn und Brot standen, wächst langsam zu. Das Areal nahe der Innenstadt – Teil der Insolvenzmasse – soll bald neu genutzt werden. Im Norden von Kaiserslautern stellt die Firma „Pfaff Industrial“ Spezial-Nähmaschinen für die Industrie her und ist mit einigen Innovationen – wie z. B. programmiertem Textilschweißen – erfolgreich am Markt vertreten und macht dort einen Stich nach dem anderen. (T
Beate Athen aus Stuttgart sucht einen Teil ihrer Vergangenheit – einen, den sie verlor und wiederfinden möchte. Diese Erinnerungen haben etwas von heiler Welt. Beate Athen durfte kurz nach dem Krieg halbverhungert in die Schweiz zu einer Gastfamilie – aus einem zerstörten und entwurzelten Land in eine friedliche, heile Welt nach Zürich. Drei Monate lebte Beate Athen dort bei „Mameli“, der Gastmutter und deren Sohn Hans-Ruedi, mit dem sie Spielsachen teilte. Der Kontakt ging verloren. Inzwischen sucht Beate Athen ihre damalige Gastfamilie über das Schweizer Rote Kreuz. Die Kinderverschickung war die größte Hilfsaktion der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele Kinder aus dem Südwesten Deutschlands waren darunter. Auch Edith Lang, 72 Jahre alt, aus Bad Krozingen bei Freiburg, war ein solches „Schweizer Kind“. Daraus wuchs eine lebenslange Freundschaft zu der Gastfamilie. Die Schweiz konnte nicht alle hungrigen Kinder aufnehmen und so versuchte man auch im zerstörten Deutschland zu helfen. Suppenküchen entstanden in so genannten „Schweizer Dörfern“, unter anderem in Freiburg, Mainz, Saarbrücken oder Koblenz. Die Schweizer sammelten Schuhe, Kleidung, Wolle, Nähmaschinen, um den notleidenden Nachbarn zu helfen. Der Weg der Hilfsgüter über die eigentlich geschlossene Grenze war abenteuerlich, doch die Hilfe kam an. Auch am Bodensee entstand eine Hilfsaktion: Kinder aus Deutschland wurden mit dem Schiff für einen Tag in die Schweiz gebracht, um sich dort satt zu essen. Kurt Pfund aus Biberach war eines von ihnen – ebenfalls mit einer lebenslangen Freundschaft zu den Schweizer Nachbarn. Wird auch Beate Athen nach 63 Jahren den Kontakt zu ihrer damaligen Schweizer Gastfamilie finden? (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 07.12.2014 SWR Fernsehen
Annette Bloom wird 1944 eines Tages von ihrem Chef in einer Firma in Grenzach-Wyhlen gerufen. „Die Gestapo hat nach Ihnen gefragt, Sie müssen in ein Lager.“ „Ich wusste natürlich, was das für mich als Jüdin bedeutet“, erzählt die heute 91-Jährige. Sie verließ Südbaden über die grüne Grenze Richtung Schweiz, wo sie heute noch lebt. Für den Film sucht sie noch einmal den Grenzabschnitt auf, über den sie geflohen ist. Die Geschichte der jüdischen Fluchtwege im Dreiländereck zwischen Weil am Rhein, Grenzach-Wyhlen, Lörrach und Basel ist bisher wenig aufgearbeitet. Deswegen haben Schüler des Hans-Thoma-Gymnasiums in Lörrach begonnen, zusammen mit dem SWR zu recherchieren. Bis 1938 gelangten verfolgte Juden noch relativ ungehindert in die Schweiz, doch dann machte die Alpenrepublik ihre Grenzen dicht. Aber es gab Schlupflöcher in die Schweiz. Die Schüler erfahren, dass sich mutige Grenzwächter gegen die offizielle Politik der Berner Regierung stellten. Sie ließen die Verfolgten über die Grenzen nach Basel und schickten sie nicht wieder zurück. Zwei Wochen waren die Schüler mit dem Kamerateam auf Spurensuche. Entstanden ist ein Dokumentarfilm, der zeigt, wie damals Flüchtlinge alles aufgaben, um zu überleben. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 07.12.2014 SWR Fernsehen
Ein Leben ohne Fernseher, ohne Computer, manchmal sogar ohne elektrisches Licht. Viele, die auf dem Land aufgewachsen sind, haben es so erfahren. Und nicht nur das: Ganz selbstverständlich erledigten Kinder harte körperliche Arbeit, mussten auf dem elterlichen Hof schon früh mithelfen und übernahmen die Verantwortung für die jüngeren Geschwister. Aber es gab auch die Freude daran, die Natur zum Spielplatz und viele Tiere um sich zu haben. Eine Kindheit auf dem Land vor fünfzig, sechzig Jahren, die sah auf jeden Fall sehr viel anders aus als heute. Davon erzählen in dem Film ehemalige Land- und Dorfkinder, die im Südwesten aufgewachsen sind. Dazu gehört Georg Thoma aus dem Schwarzwald, der schon als junger Bub schwere Arbeit auf dem Hof der Eltern übernehmen musste, im Winter nur mit Skiern zur Schule kam und später als Olympiasieger im Skispringen zum Idol seiner Generation wurde. Oder Heinrich aus Lörrach, der mit elf Geschwistern aufwuchs und sich mit seinen Brüdern die Badehose teilen musste. Oder Ingrid aus Hohenlohe, die sich noch gut daran erinnern kann, wie in der Dorfschule mehrere Jahrgänge in einer Klasse unterrichtet wurden. Mit umfangreichen historischen Aufnahmen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und attraktiven Landschaftsaufnahmen bietet der Film eine anrührende Zeitreise zu den Kindheitserinnerungen der Menschen im Südwesten. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 14.12.2014 SWR Fernsehen
Es war die blanke Not, die kinderreiche Familien aus armen Bergdörfern in Vorarlberg, Tirol oder Graubünden trieb. So „verkauften“ sie bis in die 1930er Jahre ihre Kinder als Arbeitskräfte auf Bauernhöfe nach Oberschwaben und ins Allgäu. Kinderarbeit gehörte dort zum Alltag, denn mit der Industrialisierung in Oberschwabens Städten fehlten auf dem Land die landwirtschaftlichen Hilfskräfte. Die Geschichte dieser „Schwabenkinder“ wird derzeit neu geschrieben in zahlreichen Museen in Oberschwaben und im Alpenraum. Über diese Form der Kinderarbeit erzählen im Film die letzten lebenden Zeitzeugen – von ihren Erlebnissen und Gefühlen bei den Bauern in Oberschwaben und dem brennenden Heimweh. Mehrere hundert Kinder gingen alljährlich auf die Walz zu oberschwäbischen Märkten, als Saisonkräfte oder für Jahre zu den Bauernhöfen. Autor Elmar Bereuter hat die oft mühsamen Wege recherchiert. Auf „Hütekindermärkten“ wie in Ravensburg „kauften“ sich die Bauern aus Oberschwaben die jungen Arbeitskräfte und oft waren die Kinder der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt. Für die Eltern der Kinder hingegen war es ein zusätzliches und notwendiges Einkommen. Über Jahrzehnte hielt sich im Voralpenraum die Drohung „Sei brav, sonst kommst du zu den Schwaben!“ (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 14.12.2014 SWR Fernsehen
Im Südwesten kennt man Lennart Graf Bernadotte vor allem für sein Lebenswerk: die Mainau. 1932 ließ er sich auf der Insel seiner Großmutter, einer badischen Prinzessin, nieder. Nach eigenen Worten fand er hier einen Dschungel vor und machte ein Blumenparadies daraus. Ursprünglich führte er ein Leben am schwedischen Königshof. Sein Vater war der Bruder des Thronfolgers, seine Mutter eine Romanow aus dem russischen Zarenhaus. Die Eltern trennten sich früh, Lennart wuchs bei seiner Großmutter auf. 1932 kam es zum Bruch mit dem Königshaus, als er seinem Herzen folgte und die bürgerliche Karin Nisswandt heiratete. Für sie verzichtete er auf Titel und Thronfolge – damals ein Skandal. Karin und er machten aus der Mainau ein kleines Paradies und bekamen vier Kinder. Während des Zweiten Weltkriegs zog die junge Familie nach Schweden zurück. Dort entdeckte Lennart seine Talente als Fotograf und Dokumentarfilmer. Als Herausgeber einer Fotozeitschrift ernährte er die Familie. Nach dem Krieg kamen sie zurück. Lennart Bernadotte wollte Spuren hinterlassen, Grenzen überschreiten und das scheinbar Unmögliche probieren. Er warnte vor dem Atomkrieg, hob soziale Projekte aus der Taufe, schrieb Theaterstücke und liebte Musik. 1952 gewann er mit der Dokumentation „Kon-Tiki“ sogar einen Oscar. Von Karin inzwischen geschieden, heiratete er 1971 Sonja Haunz. Die Braut war 35 Jahre jünger und die Tochter des Gutsverwalters, mit ihr machte er die Mainau zum beliebtesten Ausflugsziel Baden-Württembergs. In der Dokumentation „Die Bernadottes und die Mainau – Das Vermächtnis des Grafen“ kommen Nachfahren und Wegbegleiter des Grafen zu Wort: Kinder aus erster und aus zweiter Ehe, der Fotoassistent Hans-Dieter Meier, sein ehemaliger Pressesprecher Frank Siegfried und Peter Forster, sein Kameramann. Sie alle zeichnen das Bild eines Mannes, der so viele Facetten hatte wie kaum ein anderer. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Di 30.12.2014 SWR Fernsehen
Es gab eine Zeit, da konnten deutsche Autofahrer fast blind und sturzbetrunken mit 100 km/h durch Städte und Gemeinden donnern, ohne sich strafbar zu machen. Das ist zwar kaum zu glauben, aber wahr, denn das allgemeine innerstädtische Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde wird erst am 1. September 1957 eingeführt. Bis dahin konnte man Vollgas geben, auch wenn man die Umwelt nur schemenhaft wahrnahm – verbindliche Sehtests werden erst 1963 eingeführt. Seit 1953 heißt es zwar ab und an „Pusten Sie mal!“, aber die Fahruntüchtigkeit beginnt für den Gesetzgeber bei 1,5 Promille. Das entspricht, so meinen Mediziner, neun Cognacs für einen Mann, der 70 Kilogramm wiegt. Doch, es war schon eine andere Zeit, „als der Südwesten fahren lernte“ und Mitte der 50er Jahre die Zulassungszahlen zu steigen begannen. Binnen 25 Jahren versechsfachte sich die Zahl der Bestand an Fahrzeugen, die Fernseh-Reporter der damaligen Zeit berichten von „chaotischen Zuständen auf unseren Autobahnen“, während ihre Kameraleute einige Fahrzeuge zeigen, die mit vergleichsweise harmlosen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Was nichts daran ändert, dass die Zahl der Verkehrstoten extrem hoch ist: Mitte der 60er Jahre liegt sie bei 17.000; eine komplette Kleinstadt stirbt auf den Straßen. Stress haben nicht nur die Automobilisten, auch die Fußgänger, nicht zuletzt, weil die Autos und sie laut Straßenverkehrsordnung „gleichberechtigte Partner „ sind. Die Folge: Wilde Jagdszenen in den Städten und Gemeinden. Wie in Stuttgart, wo 1959 eine junge Frau dabei gedreht wird, wie sie mit dem Kinderwagen versucht, die Straße zu überqueren. Und die Autofahrer kein Pardon kennen … „Als der Südwesten fahren lernte“ ist eine 90-minütige Reise durch eine Zeit, die einerseits nicht wirklich lange zurückliegt und andererseits unendlich weit weg zu sein scheint. Eine Zeit, in der in Fernsehstudios sehr ernsthaft die Frage diskutiert wird, ob Sicherheitsgurte sinnvoll seien.
Die Kelten prägten das Leben in weiten Teilen Europas lange vor den Römern. Doch zwischen Mythos und Wirklichkeit geben sie den Forschern bis heute viele Rätsel auf. Waren die Kelten überhaupt ein Volk, eine Zivilisation wie die Römer? Gab es ein „keltisches Reich“? Was einte all die vielen Stämme mit ihren Fürsten, Druiden, Festen, ihrer Musik, ihrem Schmuck und ihren Waffen? „odysso“-Moderatorin Lena Ganschow begibt sich auf die Spuren der Kelten und nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise durch das Sendegebiet. Sie trifft an keltischen Fürstensitzen und Siedlungen auf Archäologen, die Spannendes entdeckt haben: z. B. bei spektakulären Grabungen an der Heuneburg. Und sie schaut experimentellen Archäologen über die Schulter, die die hohe Schmiedekunst der Kelten entschlüsseln wollen. Spielszenen und 3-D-Rekonstruktionen verbinden die Reise durch die Geschichte und hauchen der keltischen Vergangenheit Leben ein. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 11.01.2015 SWR Fernsehen
Ganz plötzlich tauchen sie auf: menschlichen Vorfahren. Mitten in der Eiszeit, vor 40.000 Jahren, besiedeln sie die Höhlen der Schwäbischen Alb, jagen Rentier und Mammut, Höhlenbären und Löwen. Ausgrabungen in den Höhlen bringen spektakuläre Funde zu Tage. Sie geben neue Einblicke in die Anfänge der menschlichen Kultur. Es waren keine primitiven Wilden in Zottelfellen, sondern Menschen mit einer erstaunlichen handwerklichen und künstlerischen Begabung. Sie liebten Musik und stellten ihre Instrumente aus Mammut-Elfenbein und Schwanenflügeln her. Sie trugen filigrane Perlen als Schmuck und fertigten magische Statuetten an. Heute sind diese Figuren weltweit bekannt als die ersten Kunstwerke der Menschheit: das Mammut aus dem Lonetal, die Venus aus dem Hohle Fels und der Löwenmensch aus der Stadel-Höhle. Der Löwenmensch, geschnitzt aus einem Stoßzahn, ist die größte und geheimnisvollste Figur aus dieser Epoche und konnte vor kurzem mit neu gefundenen Bruchstücken ergänzt werden. (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: So 11.01.2015 SWR Fernsehen
Deutsche Erstausstrahlung: So 18.01.2015 SWR Fernsehen
Noch immer boomt und expandiert es – solange das Wetter mitspielt. Immer breiter wird das Spektrum an Wintersportarten: Zu Skispringen und Langlaufen kommen Hornschlittenrennen, Snowboarden, Snowkiting, Hundeschlittenwettbewerbe und viele mehr. Kommentiert wird das Bildgeschehen vom prominenten Zeitzeugen Georg Thoma, der vom Schwarzwälder Hütejungen zum Skikönig aufstieg. Seltene Archivaufnahmen dokumentieren das Wintersportgeschehen. Die ersten stammen aus dem Jahr 1907 und zeigen ein Skifest auf dem Schauinsland. Die wichtigste Quelle sind die Filme des Star-Kameramannes Sepp Allgeier. Sie machen den Skisport vergangener Zeiten attraktiv und populär und erschließen den akrobatischen Kosmos des Skifahrens, den Nervenkitzel, der das Skifahren vom ersten Augenblick an begleitet.
Vom Buchdruck bis zum Faltauto, vom Sauerkraut bis zum Esbitkocher, vom Schwimmanzug für die Weltelite bis zum Spätzleeis – der Südwesten ist seit über 500 Jahren führend in Sachen Erfindungen, die bisweilen die Welt veränderten. Aber es gab auch Erfinder, die grandios scheiterten. Andreas Kölmel und Jürgen Vogt stellen Tops und Flops südwestdeutscher Geistesblitze vor. Albert Einstein gehört zu den berühmtesten Erfindern aus dem Südwesten. Mit der Erfindung eines katzenbuckelförmigen Flugapparats scheiterte er allerdings kläglich – sechs Jahre bevor er den Nobelpreis bekam. Gutenberg, Daimler und Benz waren da erfolgreicher – ihre Erfindungen veränderten die Welt und sicherten ihnen einen Platz auf der ewigen Erfinderbestenliste.
Mann und Frau sind gleichberechtigt – so steht es seit 1949 im Grundgesetz. Aber was hat sich in Sachen Gleichberechtigung in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland getan, seit Artikel 3 Absatz 2 1949 im Grundgesetz verankert wurde? Der Film geht auf Zeitreise, taucht in die Archive des Südwestrundfunks ein und offenbart auf unterhaltsame Weise eine komisch absurde und doch seltsam vertraute Welt, erzählt von Hausfrauen und Paschas und auch von Hausmännern und Emanzen, von festgefahrenen Rollenklischees und dem Aufbruch in neue Zeiten. Beginnend in den 50er Jahren als die (Männer-) Welt noch in Ordnung war: Die Frau am Herd und bei den Kindern, der Mann als „Versorger“ lässt sich im Sessel bedienen. Obwohl es schon damals starke Frauen im Südwesten gibt, bleibt für die Frau oft nur: heiraten und Kinder kriegen.
„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ Das Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist auch nach mehr als 150 Jahren noch aktuell: Weltweit sind rund 800 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert. Nicht nur in der Landwirtschaft oder im Bankwesen, sondern auch in Schulen, Energieunternehmen – und sogar in der Mainzer Fastnacht. Überall begegnet man den Ideen des Sozialreformers aus dem Westerwald. Für viele japanische oder amerikanische Gruppen gehört deshalb ein Besuch seiner Wirkungsstätten zu jeder Deutschlandreise – im Ausland ist er fast so bekannt wie die Loreley. Geboren wird Raiffeisen 1818 in Hamm an der Sieg. Christliche Werte spielen bei seiner Erziehung eine große Rolle und prägen ihn ein ganzes Leben lang.
Die SWR-Dokumentation „Weihnachten damals im Südwesten“ ist eine ebenso unterhaltsame wie erstaunliche Reise in eine Zeit, in der das Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckte. Originalaufnahmen zeigen, wie über das Weihnachtsfest in den 1950er und 1960er Jahren im Südwesten berichtet wurde. Die Hungerjahre des Krieges waren noch nicht vergessen, in den Städten herrschte weihnachtlicher Einkaufsrummel und erste konsumkritische Stimmen wurden laut, während auf dem Land noch eine bescheidene Dorfweihnacht gefeiert wurde. Die Archiv-Aufnahmen des Süddeutschen Rundfunks, des Saarländische Rundfunk und des Südwestfunks vollziehen nach, was Weihnachten im Südwesten damals ausmachte. Kleine und große Geschichten erzählen, wie sich der Blick auf das Fest im Laufe der Zeit veränderte. Zu sehen ist die SWR-Dokumentation „Weihnachten damals im Südwesten“ am Sonntag, 22. Dezember 2013 von 20.15 bis 21.45 Uhr im SWR Fernsehen. 1956 feiert der Weltstar Caterina Valente Weihnachten mit Dorfkindern in Oberflockenbach im Odenwald. Amerikanische und deutsche Kinder und Jugendliche backen 1955 gemeinsam in Stuttgart Weihnachtsplätzchen und im Dezember 1962 präsentiert Küchenmeister Adam das erste Festtagsmenü im Fernsehen. Sepp Allgeier, ehemaliger Chefkameramann von Leni Riefenstahl, ist 1964 für den SWF im Südschwarzwald unterwegs und präsentiert prächtige Weihnachtsbilder im Winterwald. Im Dezember 1965 eröffnet ein Mannheimer Kaufhaus die erste Tier-Abteilung im Südwesten und bietet, frei von Artenschutzgedanken, neue Geschenkideen: Woll- oder Totenkopfäffchen, aber auch Schlangen und exotische Vögel wie Tukane. Schon damals regte sich Kritik an der sinnentleerten Konsum-Weihnacht. 1957, nur zwölf Jahre nach Kriegsende, klagte darüber SDR-Autor Dieter Ertel in der Sendereihe „Zeichen der Zeit“. Zehn Jahre später sendet die „Abendschau“ erstmals live aus einem Ulmer Warenhaus nach Ladenschluss. Auch weniger angenehme Seiten von Weihnach
Die markanten Kalkfelsen der Schwäbischen Alb sind ein Produkt des Meeres. Vor 200 Millionen Jahren wimmelte es zwischen Tuttlingen und Ulm nur so von Muscheln, Korallen und anderen Meeresbewohnern. Auf deren Kalkskeletten nisten heute Uhus, stehen Burgen und Klöster oder erkunden Höhlenforscher die Tiefen des schwäbischen Mittelgebirges. Wo heute Schafe auf Wacholderheiden grasen, gingen die ersten Älbler vor 40.000 Jahren auf Mammutjagd. In Steinbrüchen kommen gut erhaltene Fossilien von Ammoniten, Ichthyosauriern und anderen Zeugen der Urzeit zum Vorschein. Sogar der Zement für moderne Großbauprojekte wie „Stuttgart 21“ stammt aus dem Jura.
Wie war das früher zu Heiligabend, als eine Apfelsine noch als kostbares Geschenk galt? Als sich die Frauen im Dorf zum gemeinsamen Binden der Adventskränze trafen und die Krippe aus Wachsfiguren bestand, für die die ganze Familie Moos im Wald suchte? (SWR)
Sie kamen nach dem Zweiten Weltkrieg und sie brachten einen neuen Lebensstil in viele Pfälzer Städte und Gemeinden. Ihre Musik, ihre Kleidung, ihr Essen und ihre Autos: So ein bisschen eröffneten die Amerikaner den Pfälzern die große weite Welt. Und das amerikanische Militär lockte auch gerne zu seinen Tagen der offenen Tür in die Kasernen oder zu spektakulären Flugtagen auf die Flugplätze. Es entstanden viele Freundschaften in dieser Anfangszeit in den 50er und 60er Jahren. Aber in den 70ern wurde die Einstellung zu den Amerikanern kritischer. Fluglärm, Aufrüstung, Nato-Doppelbeschluss: das amerikanische Militär wird zunehmend zur Belastung. Und die Pfalz zum Flugzeugträger und zur Waffenkammer. In Fischbach lagern Atomsprengköpfe, in Clausen Giftgas, Ramstein wird zum Brückenkopf der USA für die Kriege am Golf, im Irak und in Afghanistan.