Man schreibt das Jahr 1521. Martin Luther muss vor dem Kaiser am Rande des Reichstags zu Worms erscheinen. Da der junge Professor nicht widerruft, was er in seinen Schriften behauptet, wird er mit der Reichsacht belegt. Auf seinem Rückweg kommt es zu einer mysteriösen Entführung. Martin Luther ist auf dem Heimweg von Worms nach Wittenberg. Eine gefährliche Reise, denn er ist vom Kaiser als Ketzer verurteilt worden. Er gilt als vogelfrei. Und dann geschieht es: In einem Wald werden er und seine Reisegefährten überfallen. Martin Luther wird entführt. Heimlich bringen ihn die Häscher auf die Wartburg. Während ganz Deutschland glaubt, Martin Luther sei tot, verbringt er einsame Stunden auf der Wartburg und stellt sich dort seinen inneren Dämonen. Julian Sengelmann geht einer Entführung nach, die in die Weltgeschichte eingegangen ist.
Der junge Martin Luther steckt in einer Lebenskrise: Soll er sein Studium abbrechen, soll er heiraten? Dann zieht plötzlich ein Gewitter auf und ein Blitz schlägt neben ihm ein. In seiner Not ruft er die heilige Anna an und gelobt, ein Mönch zu werden. Alles nur eine Legende? Julian Sengelmann begibt sich auf Spurensuche in Erfurt. Als angehender Jurist hatte er die besten Aussichten auf eine Karriere. Warum ging Martin Luther 1505 plötzlich ins Kloster? Die Legende erzählt von einem Sommergewitter und einem Versprechen an die heilige Anna. Andere Quellen erzählen aber von einem geheimnisvollen Studienkameraden, Hieronymus Buntz, der unter merkwürdigen Umständen ums Leben gekommen sein soll. Starb er infolge eines studentischen Duells mit Martin Luther? Julian Sengelmann recherchiert Beweise für die Schuld oder die Unschuld des späteren Reformators.
April 1521. Martin Luther ist vor den Reichstag zu Worms geladen, um dem Kaiser Rede und Antwort zu stehen. Wird der Abtrünnige seine Schriften widerrufen? Julian Sengelmann begibt sich nach Worms. Mit den 95 Thesen fing es an, weitere Schriften folgten. Martin Luther stellt erst den Ablass, dann die Papstkirche insgesamt in Frage. Das provoziert Kaiser und Papst. Und nun, 1521, soll sich Luther auf dem Reichstag zu Worms verteidigen. Er ist als Ketzer angeklagt. Zwei Tage soll das Verfahren dauern. Ein kleiner Mönch aus der deutschen Provinz wird vor den Kaiser und die mächtigsten Männern des Reiches zitiert. Eine Sensation. Aber steht das Urteil nicht schon fest? Kann man einen solchen riskanten Auftritt mit heiler Haut überstehen? Julian Sengelmann sucht am Ort des Geschehens nach Antworten.
Drei Eisenkörbe hängen am Münsteraner Turm von Sankt Lamberti in 75 Meter Höhe. Hier wurden 1535 drei Tote öffentlich zur Schau gestellt, die der Täuferbewegung angehörten. Doch wer waren sie, und was war geschehen? Am Turm der Sankt Lambertikirche in Münster hängen drei Eisenkörbe. Vor 500 Jahren wurden hier die Überreste von drei Männern zur Schau gestellt. Die drei gehörten den sogenannten Täufern oder auch Wiedertäufern an und wollten in Münster einen Gottesstaat errichten. Sie übten ein blutiges Regiment aus, bis im Februar 1534 die Truppen des Landesfürsten die Stadt erreichen, um die selbsternannten Gotteskrieger zu bekämpfen. Münster wird hermetisch abgeriegelt und die Eingeschlossenen erleben eine furchtbare Hungersnot. Schließlich nimmt einer der Verzweifelten das Schicksal in die eigenen Hände. Julian Sengelmann entdeckt, wie präsent dieses grausame Kapitel der Stadtgeschichte in Münster bis heute ist.
Diese Geschichte beginnt im Jahre 1527 im Kölner Dom. Peter Fliesteden, ein evangelischer Reformator, zeigt seinen Abscheu über die alte Liturgie und spuckt während des Abendmahls auf den Boden. Das bringt ihn in den Kerker. Was passierte dann mit ihm? Im Mittelalter kann Kritik an der Kirche den Tod bedeuten. Mit Ketzern wird kurzer Prozess gemacht. Aber wann ist man ein Ketzer? Der Klerus, also alle Angehörigen des geistlichen Standes, ist damals mächtig in Köln. Aber viele Priester und Mönche der Stadt sind auch ebenso unbeliebt. Sie kommen oft betrunken zu den Gottesdiensten. Oder auch gar nicht. Peter Fliesteden will deshalb eine Reformation der Kirche in Köln. Und er ist nicht der einzige, der das will. Es kommt zum Kräftemessen in der Stadt. Wie es dem Ketzer erging und warum Köln am Ende katholisch blieb, dem geht Julian Sengelmann auf den Grund.
Konstanz, 1414: In der Stadt treffen sich Vertreter dreier Päpste, ein König und viele Reformer zu einem Konzil, um über die Erneuerung der Kirche und des Papsttums zu beraten. Einer der Vordenker einer Reform ist der Tscheche Jan Hus. Auf dem Konzil soll er seine Ideen vortragen. So will es König Sigismund. Doch es kommt anders als geplant. Konstanz ist Schauplatz eines gemeinen Verrats. Ab 1414 war die Stadt fünf Jahre lang im Blickpunkt Europas. Hier tagte das Konzil, eine Kirchenkonferenz, die die Einheit der Christen wiederherstellen sollte. Damals hatte die Kirche drei Päpste zugleich, und eine Erneuerung der Kirche "an Haupt und Gliedern" tat Not. Mehrere tausend Menschen aller Herren Länder waren an den Bodensee gekommen. Der römisch-deutsche König Sigismund hatte sie eingeladen. Auch der tschechische Reformator Jan Hus war angereist und hatte weitreichende Vorschläge im Gepäck. Doch seine Reise nach Konstanz sollte er nicht überleben. Julian Sengelmann recherchiert, wie es Jan Hus erging und welche Spuren von ihm heute noch zu finden sind.
Am 11. Oktober 1531 wird der Reformator Ulrich Zwingli ermordet. Auf dem Schlachtfeld bei Kappel in der Nähe von Zürich wird er erstochen, dann gevierteilt und verbrannt. Er stirbt als Ketzer und viele werfen ihm vor, er habe entscheidend zum Krieg zwischen reformierten und katholisch geprägten Kantonen beigetragen. Julian Sengelmann fragt nach den Hintergründen dieses Krieges und nach der Rolle von Zwingli. Wer war dieser Mann, der in Zürich so viel bewegte und der bis heute verehrt wird? Warum endete sein Traum auf dem Schlachtfeld?
Vor 500 Jahren ist ein junger Mann auf der Flucht. Einmal muss er sich sogar aus einem Fenster abseilen, um seinen Häschern zu entkommen. Er wird vom französischen König wegen seines Glaubens verfolgt, muss sich verstecken und nutzt Decknamen wie Martinus Lucanius und Charles d’Espeville. Sein richtiger Name: Johannes Calvin. Zuflucht findet der Reformator schließlich in Genf. Hier lebt er bis zu seinem Tod und versucht aus der Stadt eine Art 'evangelisches Rom' zu machen. Später heißt es, der einstige Glaubensflüchtling Calvin, habe später selbst zur Verfolgung Andersgläubiger angestiftet. Wie wurde aus dem Gejagten ein Glaubenstyrann? Was ist genau geschehen? Julian Sengelmann geht der Geschichte von Johannes Calvin nach und will wissen, wie die Schweizer heute zu ihrem berühmten Reformator stehen.