Wanderer und Radfahrer zieht es im Sommer in den Schwarzwald. Gerade für diejenigen, die vor hochalpinem Gebirge zurückschrecken, ist der Feldberg eine gute Alternative. Doch viele unterschätzen die Tücken, die auch hier lauern. Adrian Probst, Landesvorsitzender der Bergwacht, macht diese Erfahrung immer wieder: „Die Leute denken: Der Schwarzwald ist harmlos. Das führt dazu, dass sie sich leichtsinnig in Gefahr begeben.“ Wenn sich die Freizeitsportler verletzen, verirren oder Herz und Kreislauf bei schwüler Hitze schlapp machen, muss die Bergwacht ausrücken. Doch Caro Schütz, die einzige Ärztin im Team, ist nicht immer vor Ort. Seitdem sie im Krankenhaus arbeitet, hat sie immer weniger Zeit. Schlecht für die Verunglückten, denn die Bergretter dürfen dann nur einen Bruchteil der medizinisch notwendigen Hilfe leisten, etwa keine Schmerzmittel geben oder Intubationen zur Beatmung durchführen. Die jungen Helfer arbeiten allesamt ehrenamtlich, sie opfern ihre gesamte Freizeit und zahlen oft Kleidung und Ausrüstung aus der eigenen Tasche. Und die finanzielle Notlage spitzt sich zu. Die Bergwacht muss aus ihren Räumen ausziehen und eine neue Bleibe finden – keine einfache Aufgabe. Adrian Probst tauscht deshalb immer öfter die Bergwacht-Jacke gegen Anzug und Krawatte, um Politik zu betreiben. Er will bewirken, dass vor allem das Land die Bergwacht mit deutlich mehr Geld unterstützt.