Nördlich der Insel Neufundland, fernab im Nordatlantik gegenüber von Grönland, liegt Labrador, eine der letzten Wildnisregionen der Erde. Es ist ein Land von herber Schönheit, mit windumtosten Felsküsten im Norden und einsamen Wäldern im Süden. Ein Land mit bis zu 1.500 Meter hohen Bergen, die in tief eingeschnittenen Fjorden in ein kaltes, von Eisbergen übersätes Meer stürzen. Inuit und Innu waren die ersten Bewohner des Landes, später kamen Wikinger, danach baskische Fischer und Walfänger. Herrenhuter Missionare aus Deutschland gründeten Siedlungen entlang der Küste. Über Jahrhunderte hinweg war Labrador eine der wichtigsten Fischereiregionen Kanadas – bis die Fischgründe erschöpft waren und nur Geisterdörfer zurückblieben. Auch die seit langem in Labrador trainierenden Nato-Piloten sind abgezogen. Es wurde still um Labrador.