„Eines Tages sollen alle Tickets bei uns kostenlos sein“, verkündete Ryanair-Chef Michael O?Leary unlängst. Dass O’Leary es ernst meint, ist kaum zu bezweifeln. Aber wie soll das gehen? Und wer zahlt den Preis? Als die Staatsanwaltschaft im Juli vergangenen Jahres Ryanair-Basen an mehreren deutschen Flughäfen durchsucht, sucht sie nach Beweisen für eine bereits jahrelang andauernde Ermittlung. Sie vermutet hinter dem Beschäftigungsmodell von Ryanair Steuer- und Sozialbetrug. Und nicht nur sie: Auch in Italien, Frankreich und Großbritannien haben Staatsanwälte, Steuerbehörden und Sozialversicherungsträger das Beschäftigungsmodell von Ryanair im Visier. In den meisten Ländern richten sich die Ermittlungen bislang gegen Personaldienstleister, die für Ryanair arbeiten, und gegen zahlreiche Piloten. Nicht gegen Ryanair selbst, so auch in Deutschland. Es geht um ein Beschäftigungsmodell, mit dem Ryanair einen großen Teil seiner Piloten und Crews kostengünstig einsetzen kann. Ein ausgeklügeltes System aus englischen und irischen Personaldienstleistern, hunderten von irischen Pilotenfirmen und europäischen „Betriebsstätten“. Völlig legal – nach irischem Recht – wie Ryanair immer wieder betont. Die 1985 gegründete irische Fluggesellschaft ist nach Passagierzahlen inzwischen das größte Unternehmen in der europäischen Flugbranche und beförderte im letzten Jahr rund 117 Millionen Kunden. Mehr als Lufthansa, Air France oder British Airways. Mit ihrem Geschäftsmodell aus wenig Luxus, schnelleren Umlaufzeiten, zusätzlichen Einnahmequellen und kreativen Beschäftigungsmodellen setzt der irische Billigflieger seit langem die ganze Flugbranche unter Druck. Inzwischen setzen auch andere Fluggesellschaften zunehmend auf ähnliche Spar- und Beschäftigungsmodelle. Doch welche Folgen haben solche Beschäftigungsmodelle? Haben sie auch Auswirkungen auf die Sicherheit der Passagiere? Zahlt die Allgemeinheit in Wahrheit den Preis für die billigen Tic