Die Erkältung nimmt ihren Lauf, ob mit oder ohne Medikamente, so wird es oft gesagt. Ist das wirklich so? Zwei- bis dreimal pro Jahr sind Erwachsene statistisch gesehen erkältet, Kinder sogar bis zu achtmal. Betroffene greifen zu den verschiedensten Arzneimitteln, in der Hoffnung, ihre Beschwerden zu lindern oder am besten ganz frei davon zu werden. Allein von den zehn meistverkauften Erkältungsmedikamenten gehen jedes Jahr über 50 Millionen Packungen über den Tresen. Ein gigantisches Geschäft. Aber wirken diese Mittel überhaupt? Der Umsatz mit Erkältungspräparaten ist hoch. Über sechs Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr für rezeptfreie Medikamente aus – Tendenz steigend. Ein Viertel dieses Umsatzes entfällt auf Präparate gegen Erkältungskrankheiten, gefolgt von Schmerzmitteln, die ebenfalls oft von Schnupfenpatienten genutzt werden. Aber halten die nicht verschreibungspflichtigen Medikamente tatsächlich, was Werbung, Arzt und Apotheker versprechen? Die Autorin geht auf Spurensuche: Wie gut ist die Beratung in Praxen und Apotheken? Wie werden Medikamente überprüft: Ist alles, was zugelassen ist, automatisch wirksam? Welche Alternativen gibt es? Und wie schützt die Politik uns vor Geschäftemacherei mit der Sehnsucht nach Gesundheit? „die story“ sucht unabhängige Experten aus dem Bereich der Medizin und der Forschung auf, konfrontiert die Pharmaindustrie mit Kritik an den Medikamenten und untersucht, welche Rolle der viel beschworene Placebo-Effekt, also der bloße Glaube an die Wirkung von Arzneien, beim Gesundwerden spielt. (Text: WDR)