Unberührt und geheimnisvoll erstreckt sich im Nordosten Polens der Urwald von Bialowieza. Das ausgedehnte Waldgebiet mit seinen jahrhundertealten Baumriesen lässt erahnen, wie Europa vor Tausenden Jahren ausgesehen hat, als der Großteil des Kontinents von ausgedehnten Mischwäldern bedeckt war. Der letzte Tiefland-Urwald Europas ist auch die Heimat des größten europäischen Landsäugetiers, des Wisents. In den 20er Jahren waren die „Könige des Urwalds“ bis auf wenige Exemplare, die sich in verschiedenen europäischen Zoos befanden, fast ausgestorben. Doch seit der gezielten Auswilderung in den 50er Jahren ist die Wisentpopulation in Bialowieza wieder auf stattliche 450 Tiere angewachsen. Mit viel Glück kann man die mächtigen Tiere in der Morgendämmerung auf Lichtungen beobachten, wenn sie sich zum Grasen aus dem Schutz des Waldes wagen. Im Nationalpark Bialowieza befindet sich auch eine Wisentzuchtstation. Hier kümmert sich Jerzy Dackiewicz um die Aufzucht der mächtigen Tiere. Die junge Försterin Barbara Banka führt die Zuschauer in Naturschutzgebiete, die noch nie von Menschenhand berührt worden sind. (Text: arte)