Sophia ist acht Jahre alt. Sie sieht aus wie ein Mädchen, sie fühlt sich als Mädchen. Geboren aber wurde Sophia als Philipp. Doch mit gerade mal 4 Jahren beschließt sie, kein Junge mehr zu sein. Sie will nur noch Röcke und Kleider tragen, lässt sich die Haare lang wachsen und nennt sich wie die Prinzessin aus ihrer Lieblings-Fernsehserie. Am Anfang denken ihre Eltern, das sei vielleicht nur eine Phase. Doch Sophia scheint genau zu wissen, wer sie ist. Sie sagt nicht, dass sie ein Mädchen sein möchte. Sie sagt, dass sie ein Mädchen ist. Wenn sie mit Philipp angesprochen wird, reagiert sie aggressiv. Schließlich überzeugt sie ihre Eltern und ihre drei Brüder, sie als Tochter und Schwester zu akzeptieren. Heike hatte immer die Tochter, die sie sich gewünscht hat. Seit vier Jahren heißt ihre Tochter nun Fynn. Der Transjunge hatte mit 14 sein Coming-out. Die Mutter sagt, es sei nicht leicht gewesen, sich von der Tochter zu verabschieden und einen Sohn zu bekommen. Heute geht es ihr vor allem darum, dass Fynn die Unterstützung erhält, die er braucht. Er hat gerade sein Abitur gemacht und hat jetzt nur einen Wunsch: eine Operation, um sich die Brüste abnehmen zu lassen. Aber wieviel Veränderung muss wirklich sein, um ein glückliches Leben als Trans-Mensch führen zu können? Saskia Fahrenkrug leitet die Spezialambulanz am UKE in Hamburg. Mit ihrem Team betreut die Psychotherapeutin fast 500 transidente Kinder und Jugendliche. Nachdem sie die Diagnose zur sexuellen Identität gestellt hat, übernimmt der Hormonspezialist Achim Wüsthof die medizinischen Maßnahmen. Gerade mit dem Einsetzen der Pubertät, wenn sich Brüste oder Barthaare entwickeln, beobachtet der Endokrinologe bei vielen Patienten Verzweiflung und Depressionen. Manche haben sogar Suizidversuche hinter sich. Eine Hormonbehandlung zu unterlassen und abzuwarten, sei meist keine Option, sagt Wüsthof. Denn die als falsch empfundene Pubertät würde den Leidensdruck deutlich verstärken. Auch